Seit Chinas Staatschef Xi Jinping zum ersten Mal fremden Boden betrat, hat sich die politische Weltkarte radikal verändert: Russische Truppen sind in die Ukraine einmarschiert. Die US-Politikerin Nancy Pelosi besuchte Taiwan und in ausnahmslos allen G7-Staaten hat China enorm an Popularität in der Bevölkerung eingebüßt.. Sichtbar unter Handlungsdruck wird Xi Jinping am Mittwoch seinen diplomatischen Winterschlaf beenden. Erstmals seit der Pandemie verlässt der 69-Jährige die Landesgrenzen seiner Heimat: Zunächst geht es ins benachbarte Kasachstan, wo Xi einige bilaterale Abkommen unterzeichnen wird. Am Donnerstag reist er nach Usbekistan und nimmt am Gipfel der Shanghai Corporation (SCO) teil, zu dem auch Staatsoberhäupter aus Indien, Pakistan, Iran und Russland erwartet werden.
„Partnerschaft ohne Grenzen“
Die Augen der internationalen Gemeinschaft sind vor allem auf das mögliche Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gerichtet, das von chinesischer Seite noch nicht bestätigt wurde, aber als sehr wahrscheinlich gilt. Die “grenzenlose” Partnerschaft, die sich die beiden Staatsoberhäupter wenige Wochen vor Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine versprachen, sorgte vor allem in der Europäischen Union für tiefe Bestürzung.