Nach jahrelangen Rechtsstreitigkeiten, Abnutzungserscheinungen und Bauarbeiten hat das Weitsicht Cobenzl am Mittwoch eröffnet. Die Gemeinde Wien, der Investor und der jetzige Betreiber haben insgesamt rund 20 Millionen Euro in das Gesamtwerk über der Stadt investiert.
14.09.2022 17.37
Ab heute, 17:37 Uhr online
Die Fläche wurde teilweise saniert und teilweise komplett umgebaut und mit einem neuen Mieter in die neue Ära gestartet. Das Café Rondell sowie das Schloss und die Meierei am Cobenzl standen seit 2017 leer und wurden daher mit Baubeginn des Neubauprojekts abgerissen. Im April 2017 erfolgte nach einem langwierigen Rechtsstreit zwischen der Stadt und dem ehemaligen Mieter Olaf Auer eine Teilräumung des Areals mit anschließender vorübergehender Umnutzung. Die Verpachtung von der Stadt an Unternehmer Martin Rohla war ursprünglich vor fünf Jahren geplant, inklusive Eröffnungsfeier im Jahr 2019. Während der Pandemie musste er aussteigen, stattdessen mischten sich der Zeltgastronom Bernd Schlacher und sein Moto-Team ein. Im Herbst 2020 unterzeichnete es einen 30-jährigen Pachtvertrag mit der Stadt.
Zusammenspiel von Alt und Neu
Das Schloss mit der großen Gewölbehalle und der Meierei wurden renoviert. Das angrenzende Panoramagebäude, das auch für Veranstaltungen genutzt werden kann, ist ebenso wie das Café ein Neubau. Es bietet Platz für über 500 Gäste auf mehreren Ebenen.
Fotoserie mit 4 Bildern
ORF Neben dem renovierten Schloss befindet sich der Panoramaflügel mit Terrassen auf allen drei Ebenen. ORF Der Gewölbesaal im Schloss wurde renoviert und verfügt jetzt über eine integrierte Bühne. ORF Das Panoramagebäude bietet Platz für bis zu 500 Personen auf drei Ebenen, eine davon im Innenraum Design der Dekade von 1950 Das Rondell-Cafe am Eingang des Veranstaltungsraums erinnert an Elemente des Vorgängerbaus, der jahrzehntelang eine beliebte Adresse war, um Kaffee mit Aussicht zu trinken. Letzteres kann jetzt auch für Nicht-Kaffee-Gäste vom Dach des Gebäudes aus genossen werden. Drinnen empfängt einen Retro-Charme – auch eine Anspielung auf den Altbau aus den 1950er-Jahren, dessen ehemaliges Café-Restaurant zuletzt ziemlich heruntergekommen war.
Der Segen von Toni Faber
Als das Weitsicht Cobenzl eröffnete, war von der stillen Romantik des Wiener Ausflugsziels noch wenig zu spüren: Aus den Lautsprechern dröhnte Lounge-Musik, während Dompfarrer Toni Faber das Gebäude segnete. Neben Investoren und Ehrengästen waren bei der Eröffnung auch viele Politiker vor Ort. Darunter auch Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ), der sich bei der heutigen Eröffnung von „Destination“ sichtlich beeindruckt zeigte. „Es ist großartig geworden“, freute er sich. ORF Von der Terrasse sieht man die Stadt vom Ausflugsziel Cobenzl aus
4,1 Millionen Euro von der Gemeinde Wien
Im Verhältnis 70 zu 30 teilte sich das Moto-Team von Schlacher den Großteil der Finanzierung mit der von Frank Albert geführten Immobiliengesellschaft Supernova. Sie steuerte nach eigenen Angaben 4,1 Millionen Euro bei – insgesamt wurden in Cobenzl 20 Millionen Euro investiert.