Das ehemalige Punk-Protestcamp Westerland auf Sylt wurde aufgelöst. Am Ende des Tages waren noch etwa 20 Teilnehmer da. Am Mittwoch sind sie schließlich freiwillig gegangen. Beobachtet von mehreren Dutzend Staatspolizisten verließen die letzten 20 Punks am Mittwochmorgen ihr Protestcamp. Laut Polizei mussten sie nicht eingreifen. Am Nachmittag seien alle Lagerbewohner mit dem Zug nach Hamburg abgereist, teilte die Polizei mit. Der Bürgermeister der Gemeinde Sylt, Nikolas Häckel (parteilos), sagte, er habe den ehemaligen Protestcampern angeboten, ihre Bahnfahrt nach Hamburg zu bezahlen. Alle Demonstranten schienen dieses Angebot zu nutzen.

Der Raumbezug gilt für den Bereich um das Rathaus und den Wilhelminenbrunnen

Ab Montag war klar, dass die Punks den Platz vor dem Westerländer Rathaus verlassen mussten. Das Oberste Verwaltungsgericht (OVG) in Schleswig hatte eine Beschwerde der beiden Anführer des Protestcamps gegen eine Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofs zurückgewiesen. Weil die 20 Punks immer noch nicht gehen wollten, hatte die Sylter Gemeinde um Unterstützung bei der Landespolizei auf dem Festland gebeten – und sie am Montag bekommen. Am Mittwochmorgen forderte Bürgermeister Häckel die Wildcamper dreimal auf, den Platz vor dem Rathaus freiwillig zu säubern. Das taten am Ende auch die Punks. Allerdings kam es zu einer Kündigung. Unter anderem vor dem Rathaus und rund um den Wilhelminenbrunnen, wo viele Punks gefunden wurden, sind sie nicht mehr erlaubt.

OVG: “Die Entscheidung ist endgültig”

Das OVG teilte mit, dass die Entscheidung vom Montag rechtskräftig sei. Zuvor hatte das Verwaltungsgericht die Auflösung des Lagers für rechtmäßig erklärt. Damit bestätigten die Richter die entsprechende Entscheidung des Kreises Nordfriesland. Das Verwaltungsgericht teilte die Auffassung des Landkreises Nordfriesland, dass im Hinblick auf die schlechten sanitären Verhältnisse im Lager und wegen der Gefahr einer leichtsinnigen Lärmbelästigung für die Bewohner eine unmittelbare Gefährdung der öffentlichen Sicherheit bestehe.

Anwohner fühlten sich belästigt

Bis Oktober wollten die Teilnehmer des Protestcamps nach eigenen Angaben für mehr soziale Gerechtigkeit demonstrieren. Anwohner hatten offenbar protestiert – unter anderem wegen nächtlicher Lärmbelästigung durch Lagerbewohner, lauter Musik tagsüber und Lautsprecherreden. Viele bemängelten auch, dass sich viele Punks nicht in den von der Gemeinde aufgestellten Toiletten, sondern in einer Telefonzelle, Büschen und einer Garageneinfahrt erleichterten, so ein Sprecher des Kreises Nordfriesland. Weitere Informationen Das entschied das Oberverwaltungsgericht Schleswig. Für die Räumung steht noch kein Termin fest. mehr Trotz der Neun-Euro-Tickets ist es ruhig geblieben auf Sylt. Es gab noch etwas Reibung. Ein Bericht. mehr Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Neues für Schleswig-Holstein | 14.09.2022 | 16:30 Uhr