Das Gericht sah keinen Grund, den 26-Jährigen festzunehmen. Er wurde bisher nicht angeklagt und lebt seit mehreren Jahren in Belgien. Österreich hat ausgezeichnete Rechtshilfeabkommen mit dem EU-Staat, so dass der Mann in sein Heimatland Belgien zurückkehren und dort den Fortgang des Verfahrens abwarten kann.

Die Fahrer nahmen an Autorennen teil

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Der 26-Jährige und der zweite Fahrer des beteiligten Autos – ein 30-jähriger Österreicher – bestritten auf Nachfrage, dass es sich um ein illegales Autorennen gehandelt habe. Der Unfall ereignete sich gegen 19:45 Uhr. am Schottenring. Beide fuhren mit ihren PS-starken Boliden den Ring entlang, als sie an der Wiener Börse an eine rote Ampel kamen. Während der 30-Jährige in seinem BMW anhielt, fuhr der 26-Jährige mit seinem Mercedes über die Kreuzung und stieß mit dem Auto eines 48-jährigen Mannes zusammen, der tödlich verletzt wurde. Laut Polizei sagte der 30-Jährige, der noch immer als Zeuge festgehalten wird, in seinem Interview aus, dass er die rote Ampel sehen konnte. Die Frau wurde in ihrem stark beschädigten Auto eingeklemmt und musste von der Berufsfeuerwehr befreit werden. Nach einer notärztlichen Versorgung durch den Berufsrettungsdienst wurde sie in eine Unfallstation eines Krankenhauses gebracht, wo sie ihren schweren Verletzungen erlag.

Kein Spiel geplant

Unmittelbar nach dem Unfall wurde der 26-Jährige festgenommen und ins Gefängnis gebracht, weil die Ermittlungen auch zu illegalen Autorennen führten. Die Staatsanwaltschaft Wien beantragte daraufhin Untersuchungshaft. Inzwischen scheinen die Justizbehörden jedoch nicht davon auszugehen, dass es sich um eine geplante Schlägerei handelte. Ein Video, das von einem hinter den beteiligten Fahrzeugen fahrenden Auto aufgenommen wurde, hielt fest, was passiert war. Mit welcher (maximalen) Geschwindigkeit die beiden unterwegs waren, war zunächst unklar und Gegenstand der Ermittlungen. Der 26-Jährige ist syrischer Staatsbürger mit belgischem Führerschein, der nicht in Wien lebt. Laut Polizei gab er an, als Tourist hier gewesen zu sein. Das Auto war auf ihn zugelassen. Ein Arzt stellte fest, dass der junge Mann nicht nur zu schnell, sondern auch übermäßig müde war.