Decken und Öfen: Otto Austria Kunden rüsten sich für den kalten Winter. ©pixabay.com (Bildsymbol)
Die Inlandsniederlassung des deutschen Versandhändlers Otto Group spürt die Auswirkungen der Energiekrise. Die Österreicher bestellen derzeit immer mehr warme Decken und Kamine.
„Sie stellen sich auf einen schwierigen Winter ein“, sagte Harald Gucci, Sprecher der Geschäftsführung der Unito-Gruppe, am Dienstag auf einer Pressekonferenz.
Otto Austria: Die Textilindustrie ist in den letzten sechs Monaten gewachsen
Otto Austria ist ein Tochterunternehmen der Otto Group und Teil der Unito Group, zu der auch die Marken Universal und Quelle gehören. Das erste Halbjahr dieses Jahres sei laut Gutschi trotz Inflation und Energiekrise nicht schlecht gelaufen. Otto Austria ist in den letzten sechs Monaten in der Textilbranche um 15 Prozent gewachsen. «Die Leute gehen aus, Corona ist vorbei. Schwimmen, Ferien, Grössen passen nicht mehr», erklärte Gutschi. Zu kämpfen hatte der Investitionsgüterbereich, hier lag er ein Prozent unter den Vorjahreswerten, obwohl ein zweistelliges Wachstum geplant war. Technisch lief es etwas besser als letztes Jahr, aber «wir haben noch viel mehr vor», sagt Gutschi.
Österreicher gewöhnen sich an kühlere Wohnungen
Die Auswirkungen der Inflation und der Energiekrise machen sich bei Otto Austria zu Beginn des zweiten Halbjahres vor allem im veränderten Konsumverhalten bemerkbar. „Die Leute bereiten sich richtig darauf vor, ihre Wohnung um zwei Grad zu kühlen und warme Sachen zu kaufen“, resümiert Gutschi. Die Wachstumsraten im Wohn- und Möbelbereich sind erstaunlich. In den ersten Wochen der zweiten Jahreshälfte wurden Wachstumsraten von bis zu 50 Prozent verzeichnet. Auch die Technologie ist im Vergleich zum Vorjahr derzeit um über 50 Prozent gestiegen, da viele angesichts steigender Energiepreise energieeffiziente Geräte kaufen würden.
Das kommende Jahr bleibt herausfordernd
Das nächste Jahr wird für Otto-Austria jedoch herausfordernd bleiben. Die ursprünglich geplanten Wachstumsraten von zehn Prozent seien für 2023 auf fünf bis zehn Prozent korrigiert worden. Danach seien aber wieder Wachstumsraten von mindestens 15 Prozent geplant, so Gutschi. Bis 2030 will Otto Austria einen Umsatz von 300 bis 400 Millionen Euro erzielen. Im vergangenen Geschäftsjahr machte der Versandhändler einen Umsatz von 100 Millionen Euro. „Insgesamt machen wir mit unseren Gesellschaften in Österreich über 400 Millionen Euro Umsatz“, sagt Michael Otto, Präsident des Ades Office der Oder Otto Gruppe. Österreich ist ein sehr wichtiger Markt für uns.“ Die gesamte Otto Group erzielte im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von rund 16,1 Milliarden Euro, davon rund 12,1 Milliarden online.