Der Ausbilder verwechselte die Trainingswaffe mit der echten Waffe

Ein Ausbilder soll den Beamten im Rahmen einer Übung erschossen haben, bestätigte Markus Lamb, Sprecher der Landespolizeidirektion Steiermark, am Donnerstagvormittag: „Die ganze Nacht über wurde ermittelt. Nach ersten Ermittlungsergebnissen ist davon auszugehen, dass der tödliche Schuss aus der Waffe eines 39-jährigen Trainers oder Ausbilders abgegeben wurde. “Nach ersten Ermittlungen dürfte es sich um einen tragischen Fehler handeln, offenbar um eine Waffenverwechslung”, sagte Lamb. Laut Markus Lamb wurden bei der Übung sogenannte „rote Waffen“, also Übungswaffen, eingesetzt. Bei diesen „Red Guns“ handelt es sich um rot gefärbte Waffen, die im Training verwendet werden und nicht feuern können, so Lamb: „Der Vorfall ereignete sich während der Darstellung einer Trainingseinheit. Geübt wurde das taktische Vorgehen in der geschlossenen Einheit, also im Keller, also der Umgang mit einer gefährlichen Tätergruppe in geschlossenen Räumen. Alle Beteiligten benutzten eine rote Waffe, also eine sogenannte Übungswaffe. Unter anderem handelte es sich um eine Schusswaffe, die zum Austausch offenbar vergessen wurde und aus der der tödliche Schuss abgegeben wurde“, sagte Marcus Lamb.

Er wurde aus nächster Nähe in den Rücken geschossen

Nur der Ausbilder hatte eine solche Waffe, alle anderen Beteiligten hätten mit roten Gewehren geübt, so Lamb: „Der Schuss wurde aus der Waffe des Ausbilders abgegeben, er wurde Mittwochnachmittag verhört, er steht unter Schock. Auch die Staatsanwaltschaft Graz wurde mit weiteren Ermittlungen beauftragt. Soweit bisher bekannt, gab es keine Verletzten, es muss sich in der Tat um einen tragischen Unfall gehandelt haben, ein Unfall, der zu der Schießerei geführt hat und der Beamte aus nächster Nähe in den Rücken geschossen und getötet wurde. Die anwesenden Beamten und ein Polizeiarzt leisteten nach dem Unfall sofort Erste Hilfe und setzten die Rettungskette in Gang, doch die Rettungssanitäter und ein verständigter Notarzt konnten dem Beamten nicht mehr helfen – er verstarb noch am Unfallort. Die direkt betroffenen Polizisten und Angehörigen werden vom Kriseninterventionsteam betreut.

Spontanübung nach einer Suchaktion

Kurz vor dem tragischen Unfall war der 27-Jährige noch am Morgen im Dienst und suchte nach einem verwirrten Rentner. Danach muss die Entscheidung gefallen sein, den Rest des Tages mit Indoor-Trainingseinheiten in den weitläufigen Fluren und Kellerräumen des Landespolizeipräsidiums an der Straßgangerstraße im Stadtteil Wetzelsdorf zu verbringen.

Ein Polizist wurde während des Trainings erschossen

Bei einer Übung in Graz hat sich am Mittwoch ein Polizist eine tödliche Schussverletzung zugezogen. Für den 27-Jährigen kam jede Hilfe zu spät. Auch der Vertreter der steirischen Polizei, Markus Lamb, ist ins Studio eingeladen. „So etwas kommt häufiger vor und ist nicht ungewöhnlich“, sagte Polizeisprecher Marcus Lamb. Wie in solchen Fällen üblich, werden die Ermittlungen von Sachverständigen aus anderen Bundesländern durchgeführt – in diesem Fall ermittelt das Landeskriminalamt Oberösterreich. Der 27-Jährige hat im Dezember 2019 seine zweijährige Polizeiausbildung begonnen und ist seit Anfang des Monats im Dienst. Landespolizeidirektor Gerald Ortner zeigte sich in einer ersten Reaktion tief betroffen: „Ich bin tief betroffen von dem tragischen Unfall und Tod meines jungen Kollegen. Den Angehörigen und der Familie des jungen Kameraden gilt an dieser Stelle mein tiefstes Beileid.”