Die Berliner Polizei bereitet sich auf einen Energienotfall vor
Stand: 10:12 Uhr| Lesezeit: 3 Minuten
So bereiten Sie sich auf einen Blackout vor
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund warnt vor flächendeckenden Stromausfällen in den kommenden Monaten. Wer sich auf einen Stromausfall vorbereiten möchte, findet im Internet Notfall-Checklisten – zum Beispiel vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.
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Was ist, wenn das Netzteil ausfällt? Die Berliner Polizei entwickelt derzeit ein Einsatzkonzept. Im schlimmsten Fall ist mit einem Versorgungsausfall und einer Verschlechterung der Sicherheitslage zu rechnen.
Fällt die Stromversorgung aus, bricht auch die Infrastruktur zusammen. Berlin wäre dunkel. Innerhalb kürzester Zeit würde sich die Sicherheitslage dramatisch verschlechtern. Die Möglichkeit von Plünderungen und Unruhen würde zunehmen. Nach Informationen von WELT bereitet die Berliner Polizei derzeit ein geheimes Entwicklungsdokument für dieses Blackout-Szenario vor.
In diesem Konzept, das von der Landespolizeidirektion und dem Landeskriminalamt erarbeitet wird, werden drei Phasen vorbereitet: Preiserhöhungen, Verknappung und Ausfall der Energieversorgung.
Für die einzelnen Szenarien werden Vorhersagen getroffen, wie sich die Kriminalitätslage entwickeln könnte und wie sich die Bevölkerung verhalten wird. Die Polizei sieht die erste Stufe (die Preiserhöhung) bereits als gegeben an: Damit steigt auch die Möglichkeit von Demonstrationen und Aufmärschen.
Auch eine Verknappung der Energieversorgung wird als mögliches Szenario angesehen. In dieser zweiten Stufe werden Strom und Erdgas rationiert. Dann wäre ein Heizen oder Kochen rund um die Uhr nicht mehr möglich. Die dritte Stufe würde einen Stromausfall verursachen. Plünderungen und Randale wären dann möglich.
Nach Informationen der Zeitung laufen bereits polizeiinterne Ermittlungen in den Polizeieinrichtungen, ob Notstromaggregate vorhanden sind. Auch in einer schwierigen Versorgungslage muss die Polizei handlungsfähig bleiben. Konsequenterweise hält die Behörde Satellitenhandys und volle Tanks bereit.
Ein Berliner Polizeisprecher sagte: „Als Mitverantwortliche für die Sicherheit in der Hauptstadt ist es selbstverständlich, dass die Berliner Polizei sicherheitsrelevante Szenarien durchdenkt und deren Bewältigung plant und vorbereitet.“
Ziel ist es, im Notfall schnell und effizient handeln zu können, um die Bevölkerung zu schützen. „Die Berliner Polizei rechnet mit der Möglichkeit, dass es zu Reaktionen kommt“, so der Polizeisprecher weiter. Dabei arbeiten wir eng mit der Senatsverwaltung für Finanzen und Energie zusammen. Das Papier ist noch ein Entwurf. Es soll aber bis Ende dieses Monats an die einzelnen Ressorts verschickt werden.
Nicht selten hat die Polizei solche Ideen im Ärmel. Entsprechende Hinweise bestehen für „lebensbedrohliche Situationen“, Anschläge und Geiseln, aber auch für eine Pandemielage, größere Stromausfälle und mögliche Einschränkungen der Energieversorgung.
In jüngerer Zeit wurde eine dieser besonderen Entwicklungsideen während des Booms in der Nähe des Breitscheidplatzes aktiviert. „Phase 1“ wurde kurz nach der Veranstaltung angekündigt. Wird verwendet, um Gefahren zu vermeiden. Alle verfügbaren Kräfte wurden herangezogen, ein Gefechtsstand eingerichtet, Funkkanäle freigehalten und eine besondere Organisationsstruktur (BAO) geschaffen. Kurz darauf wurde „Phase 2“ aktiviert. Spezialisierte Einsatzkräfte kümmerten sich um die Spurensicherung und die Ausleuchtung des Umfelds der Täter. Was relativ selbstverständlich klingt, ist in großen Situationen oft schwierig. Klare Befehlsketten und schlanke Strukturen können im Ernstfall über Leben und Tod entscheiden.
„Ein Stromausfall ist viel schwerwiegender als eine Pandemie – nichts geht mehr“
„Es ist kein Zufall, dass das Bundesamt für Bevölkerungsschutz sagt, dass jeder 14 Tage lang Wasser, Taschenlampen und Essen haben sollte“, sagt Dr. Gerhard Landsberg. „Wir sind nicht ausreichend auf einen Blackout vorbereitet“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes.
Pläne zur Verdunkelung der Polizei gehen mit Warnungen der Kommunen einher, die in letzter Zeit immer deutlicher werden. Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes (DStGB), Gerd Landsberg, sagte kürzlich dieser Zeitung: „Es droht ein Blackout.“ Realistische Szenarien sind sowohl feindliche Hackerangriffe als auch „Stromnetzüberlastung“. Für den Fall eines Stromausfalls sieht Landsberg Deutschland nicht ausreichend gerüstet. Sie rät den Bürgern, sich auf ein solches Szenario vorzubereiten und 14 Tage lang Wasser und Essen zu Hause zu haben. In jüngerer Zeit hat ein von der Bundesregierung angeordneter Stresstest von vier Übertragungsnetzbetreibern die Blackout-Befürchtungen weiter verstärkt. Unter ungünstigen Bedingungen kann die Stabilität des Stromnetzes nicht mehr gewährleistet werden. Lesen Sie auch