„Wir haben am Anfang getroffen und ein sehr gutes Spiel gespielt, aber leider nicht gewonnen. Deshalb liegt es jetzt an uns, Punkte zu holen. Aber ich denke, ein Punkt ist nicht genug, in Polen kann man keinen Punkt holen unzufrieden“, sagt Austria-Trainer Manfred Schmidt. Und das liegt daran, dass der polnische Meister laut www.transfermarkt.at mit 34,50 Millionen Euro eine deutlich wertvollere Mannschaft hat als der Favorit (19,03 Millionen).
Schmid: “Sie sind Favorit”
APA/GEORG HOCHMUTH „Geld bringt Tore, wenn man einen guten Stürmer kriegen kann. Da sind wir natürlich hinten dran, aber wir haben auch nicht das höchste Budget der Liga. Aber das sagt noch nichts über eine Chance im Spiel aus.“ er sagt. die 51-Jährige. Allerdings sind die Rollen getrennt. „Wir haben es mit einem sehr starken Gegner zu tun. Sie sind natürlich Favorit, aber ich denke, mit dem Selbstvertrauen, das wir im Moment haben, können wir alles schaffen“, blickt Schmid optimistisch in die Zukunft.
Der ehemalige ÖFB-Profi hat sich fünf Spiele von Lech angeschaut, darunter ein starkes 3:4 bei Villarreal, und sich auch bei ehemaligen Mitspielern und Freunden über den Gegner informiert. „Sie sind eins-gegen-eins brutal stark, sehr agil und haben einen Stürmer vor Ishak, der körperlich unglaublich präsent ist, links und rechts schießt. Außerdem haben sie eine tolle Geschwindigkeit auf den Flügeln“, erklärt der Wiener.
Auch in der elften Tabelle der Ekstraklasa wurden Schwächen festgestellt. „Wenn man es schafft, die erste Drucklinie zu überspielen oder guten Ballkontrollfußball zu spielen und laufen zu lassen, dann bieten sie auch Raum im Umschaltspiel. Das wollen wir natürlich nutzen“, sagte Schmid. Lech-Trainer John van den Brom sah eine ausgeglichene Startelf. „In der Conference League kann uns jedes Team schlagen, aber umgekehrt auch“, sagte der Niederländer. “Wir haben gegen Villarreal gut gespielt, alle haben uns gratuliert. Aber wir haben verloren. Wenn wir in der Conference League etwas erreichen wollen, müssen wir morgen ein gutes Ergebnis erzielen”, sagte Van den Brom. Er mache sich noch Sorgen darüber, wie Österreich ins Spiel kommen werde.
Viele Ausfälle in der Austria-Verteidigung
NEU Der unglückliche Ziad El Sheiwi fällt bei den Wienern nach einem kürzlich erlittenen Kreuzbandriss aus. „Wir unterstützen ihn persönlich, wo wir können, und wollen ihn mit einem positiven Ergebnis in Lech Posen glücklich machen“, sagte Schmidt. Er vermisse auch Johannes Handl. Der Bluterguss an seinem Oberschenkel ist verhärtet. „Das passiert einmal in 1.000 Fällen, das werden mehr“, befürchtet der Austria-Trainer. Der Einsatz des am Knie verletzten Innenverteidigers Galvao sei fraglich und “kein Risiko”.
Die Rotation ist noch kein großes Thema, da es bisher “keine Verschleißerscheinungen” an seinen Kickern gegeben habe. Am Sonntag geht die Meisterschaft gegen Reed weiter. „Das Spiel in Poznan ist sehr wichtig für uns, aber Reed wird mindestens genauso wichtig sein“, betont Schmidt.
Österreich erwartet den Hexenkessel
Die letzte Trainingseinheit vor dem Poznań-Spiel wurde am Mittwoch in Wien mit dem neuen Stürmer Nikola Dovedan absolviert, der im Europapokal-Herbst nicht spielen durfte. Trotzdem lernte das Team nach der Ankunft in Polen das Stadion kennen, das über 40.000 Zuschauer fasst. „Von der Planung her war es besser, hier zu trainieren. Allerdings ist es wichtig, ins Stadion zu gehen, damit es am Spieltag nicht zum Aha-Effekt kommt“, erklärte Schmid.
Am Donnerstag wird die Stimmung jedoch ganz anders sein, auch wenn die Arena nicht ausverkauft ist. „Auf uns wartet ein Hexenkessel. Das halbe Feld wird mit Wunderkerzen beleuchtet, mit Fackeln, wenn die Stimmung gut ist. Das ist ein riesiger Heimvorteil“, sagt Schmid. Die Wiener spielten einmal in Lech Posen und verloren in der ersten Runde des UEFA-Pokals 2008 mit 2:4 nach Verlängerung nach einem 1:2-Heimsieg zuvor. Von den ÖFB-Klubs trafen nur die Salzburger in der Europa League 2010 auf Poznań und verloren 0:2 (auswärts) und 0:1 (heim).