Apple Watch Series 8 mit Always-on-Face und neue Apple Watch SE ohne Always-on-Face. Foto: Rafael Zeier Apple-Events verlaufen nicht immer harmonisch. Hin und wieder gibt es echte „Game of Thrones“-Momente. Etwa als 2017 das iPhone 8 vorgestellt und in allen Superlativen gepriesen wurde – nur um Minuten später vom in jeder Hinsicht besseren iPhone entthront zu werden. Dasselbe passierte dieses Jahr mit der Apple Watch Series 8. Die neuste Smartwatch des Erfolgsunternehmens wurde breit gehyped – und dann wurde die Apple Watch Ultra vorgestellt. Eine brandneue, sportlichere und robustere Apple Watch. Serie 8 wurde vergessen.
Es ist ihre eigene Schuld
Es ist nicht nur die aufregendere Ultra-Uhr, die dafür verantwortlich ist, dass die Serie 8 dieses Jahr eine schwere Zeit hat. Das liegt auch daran, dass es sich nur in Details vom Vorgängermodell unterscheidet. Ja, im Alltag habe ich in den letzten Tagen keinen Unterschied bemerkt. Das liegt vor allem an mir und weniger an der Uhr. Erstens kann die Apple Watch Series 8 jetzt im Falle eines Autounfalls automatisch 911 anrufen. Da ich kein Auto habe und selten in einem Auto sitze, hilft das nicht weiter. Die zweite sehr spannende Innovation – ein eingebautes Thermometer – richtet sich speziell an Frauen. Es dient zur Verbesserung der Zykluserkennung und zur Erkennung des Eisprungs. Diese Funktion hat ein enormes Potenzial. Zum Besseren oder zum Schlechteren. Die nächsten Monate werden zeigen, ob es ein Erfolg wird oder ob es als übertrieben und beängstigend angesehen wird.
Danke Software
Die besten Innovationen im Test mit der Series 8 sind alle Software-Innovationen, die auch die älteren Uhren haben. Sehr erfolgreich ist der neue Batteriesparmodus und die Möglichkeit, die Apple Watch im Ausland per Roaming zu nutzen. Insgesamt ist die Apple Watch Series 8 (ab 430 Franken) eine solide, aber nicht allzu wegweisende Weiterentwicklung der im letzten Jahr hochgelobten Series 7. Da sich aber fast niemand jedes Jahr eine neue Apple Watch kauft, kann man mit der Series 8 nichts falsch machen. Alles, was an der Series 7 toll war (vor allem der große Bildschirm), ist hier wieder sehr gelungen. Die Laufzeit ist jedoch ebenfalls unverändert. Sie können einen Tag mit der Uhr verbringen, aber nachts müssen Sie sie auf die Laderolle legen. Und nein, die Uhr funktioniert immer noch nicht mit Android-Telefonen.
Unerwartete Wendung
Doch wie man es aus „Game of Thrones“ kennt, taucht in letzter Minute ein unerwarteter Störenfried auf und stiehlt dem vermeintlichen Helden die Show. Neben der neuen Series 8 hat Apple mit der neuen Apple Watch SE (ab CHF 270) eine neue Einstiegsuhr lanciert und endlich am unteren Ende des Uhrenportfolios aufgeräumt. Und dem neuen SE gefiel der Test sehr gut. Sie hat den gleichen Prozessor wie die teurere Series 8 und sogar den gleichen wie die noch teurere Apple Watch Ultra. Verzichten muss man lediglich auf die Möglichkeit, ein EKG zu erstellen, den Blutsauerstoff zu messen und den Always-On-Bildschirm. Das neue SE hat eine Kunststoffrückseite, während die teurere 8er-Serie eine glänzende Keramikrückseite hat. Foto: Rafael Zeier Dass der Bildschirm des SE etwas kleiner ist als beim 8er und die Rückseite aus Kunststoff statt Keramik ist, ist schade, aber für den Preis sollte es verkraftbar sein. Zum ersten Mal seit Jahren hat Apple eine Uhrenlinie, die bei keinem Modell Aufmerksamkeit erfordert. Jetzt können Sie zu jedem Preis eine wirklich gute Apple Watch bekommen, die noch lange Updates erhält. Rafael Zeier ist Digital- und Gesellschaftsredakteur. Er berichtet über neue Webdienste, testet neue Geräte und verfolgt Tech-Unternehmen. Er macht auch Videos auf YouTube. Mehr [email protected] Einen Fehler gefunden? Jetzt melden. 0 Kommentare