Das Landesklinikum Baden-Mödling ist das erste Krankenhaus Österreichs, in dem Kinder mit Unterarmfrakturen seit kurzem selbstauflösende Implantate erhalten.  So bleiben kleinen Patienten weitere Eingriffe und mögliche Komplikationen erspart.          
     15.09.2022 18.40       
     Online seit gestern, 18.40 Uhr

In einem Forschungsprojekt am Landeskrankenhaus Baden-Mödling werden seit einem Jahr selbstauflösende Implantate eingesetzt. 109 Kinder und Jugendliche wurden bereits mit der neuen Methode operiert. Es ist die erste klinische Anwenderstudie zu resorbierbaren Fäden in Österreich, an der elf Traumazentren in Europa beteiligt sind. Der Vorteil der neuen Methode besteht darin, dass eine zweite Operation zur Entfernung der verbrauchten Implantate nicht notwendig ist. „Das erspart unseren kleinen Patienten und ihren Eltern alle Sorgen, Ängste, Risiken und Folgen einer erneuten Operation“, heißt es in einer Mitteilung des Landesgesundheitsamtes. Die medizinische Innovation am Landeskrankenhaus Baden-Mödling entstand in Zusammenarbeit mit der Universität für Weiterbildung Krems und der Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie Graz. Damit sei der Grundstein gelegt „für die Weiterentwicklung einer seit Jahrzehnten klinisch etablierten Operationsmethode“, sagt Chefarzt Thomas Klestil. NÖ LGA Einige Modelle von selbstauflösenden Implantaten können in der Praxis besichtigt werden

“Riesige Fortschritte in der medizinischen Versorgung”

„Das ist nicht nur ein Riesenerfolg für die medizinische Forschung, sondern vor allem für die optimale medizinische Versorgung von Kindern und Jugendlichen“, freut sich Landeshauptmann-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) über die neue Operationstechnik des Landeskrankenhauses Baden-Mödling. Elf internationale Kliniken haben an einer ersten multizentrischen klinischen Anwenderstudie teilgenommen und die ersten 76 Kinder mit diesen neuen Implantaten behandelt und vorläufig untersucht. Diese ersten Ergebnisse wurden bereits in einer medizinischen Fachzeitschrift veröffentlicht, zusammen mit einem Überblick über das Gesamtthema der auflösbaren Implantate bei Kindern. Für das aktuelle Forschungsprogramm sind insgesamt 220 Kinder geplant.