Von: Tobias Utz, Johanna Soll, Nadja Austel, Nail Akkoyun, Lucas Maier Aufteilung Bundeskanzler Olaf Solz kündigt weitere Unterstützung für die Ukraine an. Währenddessen fordert Wladimir Klitschko mehr Panzer. Das Nachrichtenbulletin vom Freitag, 16. September.

Schrecklicher Fund: In der Stadt Izyum wurden Massengräber entdeckt „Red Line“: Neue Warnung an USA und Ukraine aus Russland Anmerkung der Redaktion: In diesem Nachrichtenbulletin können Sie alle Neuigkeiten zum Konflikt in der Ukraine nachlesen. Einige der Informationen stammen von Kriegsparteien im Ukrainekrieg und können nicht direkt und unabhängig verifiziert werden.

+++ 6.40 Uhr: Papst Franziskus hält Waffenlieferungen an die Ukraine für moralisch gerechtfertigt, wenn sie nur zur Selbstverteidigung eingesetzt werden. Das Oberhaupt der katholischen Kirche sagte am Donnerstag auf dem Rückflug nach Rom von seiner Kasachstan-Reise ab. Darauf angesprochen, antwortete der Papst, es sei unmoralisch, Waffen zu beschaffen, „mit dem Ziel, mehr Krieg zu verursachen, mehr Waffen zu verkaufen oder alte loszuwerden“. Als Teilnehmer an einem zweitägigen religiösen Treffen in Kasachstans Hauptstadt Nur-Sultan rief das Oberhaupt der katholischen Kirche die internationale Gemeinschaft dazu auf, mehr für den Frieden zu tun. Der Dialog mit einem Aggressor wie Russland muss ebenfalls fortgesetzt werden. Im Wald der kürzlich zurückeroberten Stadt Izyum wurde ein Massengrab ukrainischer Soldaten und nicht identifizierter begrabener Zivilisten gefunden. © Evgeniy Maloletka/dpa

Kriegsnachrichten aus der Ukraine: Massengräber in Isjum entdeckt

Update vom Freitag, 16. September, 01.30 Uhr: Medienberichten zufolge wurden in der von ukrainischen Truppen zurückeroberten Stadt Izyum (Gebiet Charkow) Massengräber gefunden. Das berichten sowohl der britische Fernsehsender Sky als auch das ukrainische Nachrichtenportal Nexta unter Berufung auf offizielle Angaben. Die Informationen erinnern an das vor Monaten bekannt gewordene Massengrab in Bucha bei Kiew. Es löste internationale Reaktionen aus.

Der Krieg in der Ukraine in Bildern – Zerstörung, Widerstand und Hoffnung

Sehen Sie sich die Fotogalerie an In den Massengräbern von Izyum wurden offenbar insgesamt 440 Leichen gefunden. Sie sollen in den kommenden Tagen forensisch untersucht werden. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verurteilte die Verbrechen in einer Fernsehansprache: “Wir wollen, dass die Welt erfährt, was die russische Besatzung verursacht hat.” Beamte sagten, die ersten forensischen Ergebnisse würden am Freitag erwartet. +++ 20.40 Uhr: SPD-Chef Lars Klingbeil hat die angekündigte Lieferung weiterer schwerer Waffen durch die Bundeswehr an die Ukraine als „bedeutenden Beitrag“ begrüßt. Bei einer Parteiveranstaltung am Donnerstag in Oldenburg äußerte er jedoch Vorbehalte gegen die Lieferung moderner Panzer in die Ukraine: “Es gab gemeinsam mit den Alliierten eine Entscheidung, dass kein Land Panzer nach westlichem Vorbild liefern wird.” Der Verlauf des Krieges wird jedoch weiterhin genau beobachtet, um zu sehen, welche nächsten Schritte unternommen werden könnten. Bundeskanzler Olaf Solz kündigte dagegen weitere Unterstützung für die Ukraine an: „Wir helfen mit schwerem Militärgerät, mit Munition, bei der Ausbildung ukrainischer Soldaten, denn ihr Kampf ist auch unser Kampf“, sagte Solz am Donnerstagabend in Potsdam . . Dort wurde stellvertretend für das ukrainische Volk der M100 Media Award an den ehemaligen Boxweltmeister im Schwergewicht, Wladimir Klitschko, verliehen. Deutschland werde diese Unterstützung gemeinsam mit seinen internationalen Partnern aufrechterhalten – „zuverlässig und so lange wie nötig“, sagte Scholz. Die Kanzlerin erinnerte bis heute an die Waffenlieferungen. Diese waren laut Scholz ausschlaggebend für die jüngsten Erfolge der ukrainischen Armee. Waffen sind für die aktuelle Offensive sehr relevant und haben dazu beigetragen, das Blatt des Krieges zu wenden.

Kriegsnachrichten aus der Ukraine – Wladimir Klitschko fordert Panzer aus Deutschland: „Der Westen bewegt sich zu langsam“

+++ 20.02 Uhr: Der frühere Box-Weltmeister im Schwergewicht Wladimir Klitschko hat die Bundesregierung unter Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) aufgefordert, Waffenlieferungen an die Ukraine zu beschleunigen. „Nur mit modernen Waffen, mit moderner Technik können wir diesen Krieg und Russland stoppen“, sagte der 46-Jährige am Donnerstag in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Daher ist die Beschaffung von Kampfpanzern vom Typ Leopard 2 sowie Schützenpanzern vom Typ Marder erforderlich. “Der Westen, diese freie Welt, bewegt sich zu langsam”, klagte Klitschko. Angesichts des Erfolgs des ukrainischen Gegenangriffs betonte Klitschko, sein Land werde weiterkämpfen, solange es könne. „Unser Wille ist aus Stahl“, sagte er. “Schauen Sie nur bitte nicht weg und ignorieren Sie uns, wenn wir um Hilfe und Unterstützung bitten” – so wie es der Westen vor acht Jahren getan hat, etwa nachdem Russland die ukrainische Schwarzmeerhalbinsel Krim annektiert hatte. Damals habe die Welt „zugehört und weggeschaut, ohne Folgen für Russland“. Wenn Russland nicht aufhört, wird es Moskau tun. “Polen, Ostdeutschland, wer weiß”, warnte er.

Russland kann offenbar nicht aufhören, die Ukraine anzugreifen – Mangelnde Versorgung mit Soldaten

+++ 17.15 Uhr: Der Gouverneur der Region Charkiw, Oleh Syniehubov, sagte, russische Soldaten hätten auf der Flucht aus der Region ein Energiekraftwerk zerstört. Dies berichtet das Nachrichtenportal Kyiv Independent. Laut Syniehubov haben etwa 5.000 Menschen keine Gasversorgung mehr. Seine Aussagen sind nicht unabhängig nachprüfbar. +++ 16.30 Uhr: Russische Truppen in der Süd- und Ostukraine haben offenbar weiterhin Schwierigkeiten, den Gegenangriff der ukrainischen Armee zu stoppen. Das berichtet der amerikanische Fernsehsender CNN – und verweist auf Probleme, die die russischen Streitkräfte seit Beginn der Invasion haben: Zu nennen sei vor allem die schlechte Versorgungslage der Truppe, so funktioniere viele Versorgungswege nicht. Dem Bericht zufolge fehle es auch an einer “effektiven Führungs- und Kontrollstruktur”. Die Informationen im Bericht können nicht unabhängig überprüft werden. Ein Militärexperte hatte zuvor jedoch ähnliche Informationen gegeben und drei Faktoren genannt, die die ukrainische Armee von einem Angriff abhalten könnten. +++ 15.15 Uhr: Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht hat neue Lieferungen von Raketenwerfern in die Ukraine angekündigt. Geliefert werden sollen zwei Mars-Modelle und 50 gepanzerte Dingo-Fahrzeuge. Das Waffenpaket umfasst auch 200 Raketen, sagte Lambrecht am Donnerstag in Berlin. +++ 15:00 Uhr: Die Ukraine darf bald mit weiteren EU-Hilfen in Milliardenhöhe rechnen. Das Europäische Parlament hat am Donnerstag in Straßburg Kredite über fünf Milliarden Euro genehmigt. Das Geld wird für die laufenden Geschäfte des Staates verwendet. Die Kredite sind mit Bürgschaften der Mitgliedsstaaten abgesichert, weil laut EU-Kommission nicht mehr genügend Mittel im EU-Haushalt zur Verfügung stehen, das Geld ist Teil eines im Mai angekündigten Hilfspakets in Höhe von insgesamt neun Milliarden Euro. Bevor die fünf Milliarden Euro gezahlt werden können, müssen die EU-Staaten ihre formelle Zustimmung geben. Da es bereits eine politische Einigung zwischen den Finanzministern der Länder gibt, gilt diese als formal. Eine Milliarde Euro des Neun-Milliarden-Pakets wurde Anfang August ausbezahlt.

Kriegsnachrichten aus der Ukraine: Russland warnt USA und Ukraine vor „roter Linie“

+++ 14.30 Uhr: Das russische Außenministerium hat die Übergabe neuer Kollegen aus den USA an die Ukraine als Überschreitung einer „roten Linie“ bezeichnet. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters bezog sich ein Ministeriumssprecher auf Langstreckenraketen. In einem solchen Fall würden die USA zur „Konfliktpartei“. Die Ukraine verwendet bereits in den USA hergestellte hochmobile Artillerie-Raketensysteme – nicht nur in den USA hergestellte Raketen mit größerer Reichweite. Dem Bericht zufolge fügte Sprecherin Maria Zakharova hinzu, dass sich Russland „das Recht vorbehält, sein Territorium zu verteidigen“. +++ 14.00 Uhr: Der ukrainische Geheimdienst hat nach eigenen Angaben die Führer der russischen Besatzungstruppen in der Region Charkiw ausfindig gemacht. Wie das Nachrichtenportal Kyiv Independent berichtet, soll es sich um 16 Personen handeln. Elf von ihnen wurden bereits festgenommen, fünf sind auf freiem Fuß. Nähere Angaben wurden nicht gemacht.

Kriegsnachrichten aus der Ukraine: Kadyrow fordert offenbar „Selbstmobilmachung“.

+++ 13.15 Uhr: Ramsan Kadyrow, Herrscher von Tschetschenien, soll Regionalgouverneure in Russland gebeten haben, eine „Selbstmobilisierung“ durchzuführen – und damit zu beginnen, freiwillige Kämpfer aus ihren Regionen zu rekrutieren und in den Ukraine-Krieg zu schicken. berichtet die BBC. „Erwarten Sie nicht, dass der Kreml das Kriegsrecht ausruft“, sagte er dem Bericht zufolge. Nach zahlreichen kremltreuen Äußerungen kritisierte Kadyrow zuletzt die russische Strategie im Ukraine-Krieg. +++ 12.00 Uhr: Das russische Militär hat einen neuen Raketenangriff in der ukrainischen Stadt Kryvyi Rih angekündigt. Wie das Nachrichtenportal Kyiv Independent berichtet, forderte der Chef der örtlichen Militärverwaltung, Oleksandr Vilkul, die Bevölkerung auf, in Notunterkünften zu bleiben. Nähere Angaben wurden nicht gemacht. Die Informationen können nicht unabhängig überprüft werden.

Kriegsnachrichten aus der Ukraine: Vier russische Kampfflugzeuge abgeschossen

+++ 10.30 Uhr: Im ukrainischen…