Zahlreiche Demonstrationen am Wochenende: 10.000 Teilnehmer werden in Wien erwartet.  ©APA (Symbolbild)
    Zwischen Freitag und Sonntag wurden in Österreich 45 Kundgebungen verzeichnet, davon zehn gegen die Coronavirus-Maßnahmen der Bundesregierung.  Mindestens 10.000 Teilnehmer werden am Samstag zu einer großen ÖGB-Demonstration in Wien erwartet.       

„Radikale und gewaltbereite Kreise von ganz links und ganz rechts könnten die Treffen zum Zünden nutzen“, warnte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) am Freitag vor Reportern. Er appellierte an die Organisatoren, “sie nicht vor ihre eigenen Geräte zu stellen”. Es gehe darum, “einen heißen Sturz zu verhindern”, sagte Karner.

ÖGB-Demonstrationen am Samstag: 10.000 Teilnehmer in Wien erwartet

Die Möglichkeit eines Zusammenstoßes wird vor allem deshalb befürchtet, weil Martin Schellner, ein Sprecher der rechtsextremen Identitären Bewegung Österreich, den Telegram-Kanal eingeladen hat, sich den ÖGB-Demonstrationen anzuschließen, die in allen Landeshauptstädten außer der Steiermark geplant sind. Der ÖGB habe Zuspruch von dieser Seite bereits kategorisch zurückgewiesen, Radikale und Rechtsextreme seien nicht erwünscht, sagte er. Innenminister Karner bestätigte am Freitag, dass es eine enge Zusammenarbeit zwischen dem ÖGB und der Exekutive gebe.

Identitäre und Antifa riefen zu Demonstrationen in Wien auf

Allerdings sei nicht auszuschließen, dass es von den Identitären vor allem in Wien zu „Umwälzungen“ kommen könnte – allein Schellners Telegram-Beitrag wurde mehr als 13.000 Mal aufgerufen. Unter dem Motto „Alle für alle – tretet dem radikalen Linksblock bei“ macht die Antifa auch für eine geplante Demo im Bereich Hauptbahnhof/Schweizergarten mobil. Aus Sicht der Exekutive ist es wichtig, den Konflikt der verschiedenen Gruppen zu verhindern.