Deutsche Brauereien warnen vor massiven Produktionsproblemen wegen akuten Kohlendioxidmangels. „Die Situation hier in der Braubranche ist wirklich dramatisch. Die ersten Brauereien stehen, weil sie nicht mehr genug technische Kohlensäure bekommen“, sagte der Präsident der Privatbrauereien in Deutschland, Roland Demleitner, am Freitag im Weltfernsehen. “Keine Abfüllung von Bier und Softdrinks ohne technische Karbonisierung.” Auch andere Bereiche der Lebensmittelindustrie benötigen technisches Kohlendioxid im Produktions- und Verpackungsprozess. „Wenn diese Situation anhält, wird das nicht nur dramatische Auswirkungen auf die Getränkeindustrie, sondern auch auf weite Teile der Wirtschaft hier in Deutschland haben“, warnte Demleitner.

Energieintensive Unternehmen drosseln die Produktion

Technische Kohlensäure fällt hauptsächlich als Nebenprodukt bei der Ammoniakherstellung an, beispielsweise bei der Herstellung von Düngemitteln. Gemeinsames Merkmal der dort tätigen Unternehmen ist, dass sie mit hoher Energieintensität arbeiten, massiv unter hohen Gaspreisen leiden und daher die Produktion begrenzt ist. Daher ist Kohlendioxid derzeit schwierig oder sehr teuer. Das gleiche Problem besteht beim Dieseladditiv AdBlue, das ebenfalls knapp ist. Das Mittel wird insbesondere als Kraftstoffadditiv für Dieselmotoren eingesetzt, um deren Umweltbelastung zu reduzieren. Daher warnt auch die Logistikbranche vor massiven Einschnitten.