Es war 3:23 Uhr. als viele Anwohner rund um die Einkaufsmeile Im Götzmann im Mieterhaus aus dem Schlaf erwachten. Sie hörten eine Explosion, die so stark war, dass sie mehrere Wände des Geldautomaten zum Einsturz brachte und den angrenzenden Schönheitssalon vollständig zerstörte. Auch die Brandmeldezentrale, die sich direkt neben der Bankhalle befindet, wurde zerstört, eine Wasserleitung durchtrennt und viele Wände und Türen eingerissen. Der Sachschaden am und im Haus beläuft sich auf viele hunderttausend Euro. Die Trümmer befanden sich laut Polizei in einem Umkreis von 40 Metern. Der Bereich wurde umfassend abgesperrt. Neben mehreren Streifenwagen der Polizei und der Kriminalpolizei war auch die Feuerwehr Lahr am Tatort. Der Geldautomat, Martin Spirgatis von der Verwaltung des Volksbank-Gebäudes, kommt zu dem Schluss, dass er von außen mit ungeheurer Wucht gesprengt worden sein muss, die Täter dann durch das Loch in der Außenwand in den Raum eingedrungen sind und Geldkassetten aus der Sprengung entwendet haben. sicher auf.
Wahrscheinlich war der Geldautomat voll Wie viel Geld die Täter erbeuteten, ist noch nicht bekannt. Nach der Befüllung kann ein sechsstelliger Betrag in die Maschinen fließen. Peter Rottenecker, Vorstandsvorsitzender der Volksbank, sagte der BZ, der Geldautomat sei zur Tatzeit gut bestückt gewesen. Den genauen Betrag wollte er nicht nennen. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass es den Tätern gelang, mit viel Geld zu fliehen. “Einige Dinge wurden von der massiven Explosion begraben, darunter mehrere Geldkassetten.” Die Volksbank schützt ihre Automaten auch mit Lack, mit dem die Banknoten im Explosionsfall besprüht werden. „Man kann davon ausgehen, dass die Täter mit dem Geld nicht viel anfangen können“, sagt Rottenecker. Der Vorgang wurde auch von einer Überwachungskamera aufgezeichnet. „Glücklicherweise ist die Festplatte nicht stark beschädigt“, sagte Rottenecker. Es wird derzeit von der Polizei verlesen. Helmut Göppert, Statiker aus Friesenheim, begutachtete in der Nacht den Schaden. „An der Statik des Gebäudes scheint es keine Schäden gegeben zu haben“, war sein erster Eindruck. „Trotzdem kommt man schnell in den sechsstelligen Bereich.“ Ein vor dem Gebäude geparkter Kleinwagen wurde ebenfalls schwer beschädigt. Die Polizei bittet Zeugen, sich zu melden, wenn sie verdächtige Personen oder ein Fahrzeug im Bereich der Bankfiliale sehen. Auf BZ-Nachfrage erklärte Yannik Hilger, Kriminalhauptkommissar und Sprecher des Polizeipräsidiums Offenburg, es gebe keine Hinweise auf einen Mehrfachtäter oder ein Fluchtfahrzeug. „Die Erfahrung hat gezeigt, dass nicht wenige Menschen bei solch größeren Aktionen handeln und wegfahren“, sagt er. CID und Gerichtsmediziner haben die Ermittlungen aufgenommen, sagt Hilger. Nun wird den sogenannten subjektiven und objektiven Spuren nachgegangen. „Bei subjektiven Spuren gehen wir Zeugenaussagen und Hinweisen von Anrufern nach“, erklärt er. Immer wieder kam es in der Ortenau zu Geldautomaten-Explosionen Bisher sind vor allem Zeugenaussagen von Menschen eingegangen, die die Explosion gehört haben. Gerichtsmediziner untersuchen nun den Tatort auf objektive Beweise. „Wir schauen, ob Fingerabdrücke am Tatort oder auf Gegenständen hinterlassen wurden, welcher Sprengstoff verwendet wurde und ob es Verbindungen zu anderen Straftaten gibt“, sagt Hilger. Von einer Häufung von Geldautomatenabrissen kann in der Ortenau nicht gesprochen werden. „Aber es kommt immer wieder vor, auch in anderen Bereichen, vor allem entlang der Rheinlinie“, sagt der Beamte. Alle Geschäfte entlang der Ladenzeile blieben am Freitag geschlossen, auch Rewe. Das war in der Stadt zu spüren: Kunden wechselten zu Rewe in die Tiergartenstraße. Bereits um 11 Uhr am Freitag waren einige Regale ausgeräumt. Geldautomaten wurden in der Vergangenheit in der Gegend gesprengt. Bei einem versuchten Bombenanschlag auf das Einkaufszentrum Arena im Jahr 2020 wurde Alarm geschlagen. Bei seinem Fluchtversuch stürzte der Angreifer von seinem Roller und wurde verletzt ins Krankenhaus gebracht. 2018 explodierte mitten in Oberschopfheim ein Geldautomat. Der eingebaute Tresor hielt der Explosion jedoch stand. Spektakulär war die Sprengung von Geldautomaten in Sulz und Waldkirch am 8. Juni 2017 innerhalb von anderthalb Stunden. Viele Familienmitglieder waren beteiligt. Täter und Polizei flüchteten wild nach Langenhard und in die Stadt. Sie wurden später festgenommen und 2018 zu mehreren Jahren Gefängnis verurteilt. Hinweise nimmt die Polizei unter 0781/212820 entgegen.