Die deutsche Basketball-Nationalmannschaft zeigte drei Viertel lang ein hervorragendes Halbfinale, doch Spanien war im letzten Viertel ruhiger.     

Das DBB-Team verlor am Freitagabend (16.09.2022) gegen Spanien mit 91:96 (51:46) und spielt nun am Sonntag gegen Polen um Platz drei. “Wir hätten es definitiv gewinnen können. Wir haben unseren Platz verloren. Die Spanier waren wirklich hart und haben wirklich gut gespielt”, sagte Dennis Schroeder, der eine beeindruckende Leistung von 30 Punkten hatte. “Das Turnier ist noch nicht vorbei, wir haben ein Spiel.” Die Auswahl für eine Medaille ist noch da. Auch Zuschauer und Turnierbotschafter Nowitzki schickten via Twitter eine Direktnachricht: „Kopf nicht hängen lassen, Jungs! Bronze holen!“

Nach der Auszeit von Herbert drehte Deutschland auf

Das erste Viertel zeigte, was ohnehin alle erwartet hatten: Es würde ein sehr intensives Spiel werden. Offensiv konnten sich die Deutschen auf ihren Kapitän Schröder verlassen, der immer wieder erfolgreich zum Korb fuhr. Dass die Spanier um ihren Topscorer Willy Hernangomez etwas stärker waren, führte zu einem 21:27-Rückstand des DBB, den Maodo Lo mit einem spektakulären Buzzerbeater auf 24:27 verkürzen konnte.

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Das zweite Viertel begann überhaupt nicht nach den Vorstellungen von Bundestrainer Gordon Herbert, der nach zwei erfolgreichen spanischen Dreiern und mehreren vergebenen deutschen Chancen beim Stand von 24:33 Pause machte. Das half, aber auch, weil Schröder aufs Feld zurückkehrte und den deutschen Angriff wieder in Gang brachte.

DBB schaffte auch den einen oder anderen defensiven Steal und Herberts Mannschaft kam wieder ins Spiel. Und wie: Zur Halbzeit stand es in Berlin aus deutscher Sicht 51:46. Wie Schröders 19 Punkte und fünf Assists.

Das DBB-Team arbeitet wieder an der Defensive

Im dritten Viertel leistete sich das DBB-Team erneut etwas zu viele Fehler, zeigte nach einer kurzen Schwächephase und einigen leichten Ballverlusten aber erneut leidenschaftliche Defensivarbeit – insbesondere Nick Weiler-Babb arbeitete unermüdlich. Das wirkte sich auf die Iberer aus: Die Spanier trafen ihre wenigen offenen Schüsse nicht mehr, die Deutschen holten sich wichtige Offensiv-Rebounds und sie hatten mit Schröder auch den überragenden Spieler auf dem Parkett. Aus 57:61 auf deutscher Seite wurde 71:61, zwei späte Tore der Spanier glichen es aus, mit 71:65 ging es ins letzte Viertel.

Im letzten Viertel Spaniens friert es einfach ein

Spanien bewies nun seinen ganzen Verstand, behielt die Nerven und glich erneut mit 77:77 aus. Lorenzo Brown hatte 29 Punkte und sechs Assists, aber es war hauptsächlich Alberto Diaz, der zurückprallte, Fouls zog und während dieser Strecke traf. Zudem bewies das deutsche Team nun Nerven: Die Schüsse wollten nicht mehr fallen, Franz Wagner und Weiler-Babb verfehlten ihren Dreier, Weiler-Babb trieb den Ball ins Aus. Skins schwammen davon und selbst die besten Wurfmöglichkeiten blieben ungenutzt.

Ein Dreier von Andreas Obst machte erneut Hoffnung, doch 83:88 kam 33 Sekunden vor Spielende zu spät. Von der Freiwurflinie blieben die Iberer dominant und brachten das Spiel knapp nach Hause. Spanien trifft nun im Finale auf die Franzosen, die den Polen am späten Nachmittag keine Chance ließen.