Wird der Nachfolger des 9-Euro-Tickets weiter kippen? Es sei lange diskutiert worden, Finanzminister Christian Lindner (FDP) sagte, er sei nach finanziellen Bedenken von Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) überzeugt worden. Vor knapp zwei Wochen hatte die Bundesregierung im Rahmen ihres dritten Hilfspakets bundesweit Pläne für ein „attraktives Ticket“ für den Nahverkehr vorgestellt. Es soll zwischen 49 und 69 Euro kosten. Der Haken: Voraussetzung sei, dass „die Länder mindestens gleich viel haben“, heißt es in dem Papier. Aus diesem Grund bahne sich nun eine neue Kontroverse an, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ laut Warnung. Am Montag soll eine Sonderkonferenz der Verkehrsminister über die Nachfolge der 9 Euro beraten. Dort wollen die Länder der Bundesregierung Auflagen machen, berichtet die “Süddeutsche”. Sie sind nur dann zu Verhandlungen bereit, wenn die Bundesregierung weitere Milliarden an Nahverkehrshilfen verspricht. Der Bund werde voraussichtlich ein Angebot abgeben, hieß es in der Zeitung aus einem Beschluss der Vorbereitungsrunde der Länder.
Die Länder verlangen 1,65 Milliarden Euro pro Jahr
Demnach wird eine Entschädigung für die allgemeinen Preissteigerungen der letzten Jahre, für die Schäden durch das Coronavirus und die wirtschaftlichen Folgen der Krise in der Ukraine erwartet. Allein wegen steigender Energiekosten benötigen die Bundesländer in diesem und im nächsten Jahr jeweils 1,65 Milliarden Euro. „Nur mit einem guten Angebot für den öffentlichen Nahverkehr kann ein panhellenisches Stadtverkehrsticket dauerhaft erfolgreich etabliert werden“, heißt es in der Entscheidung. Bisher ist die Bundesregierung bereit, 1,5 Milliarden Euro für eine neue Ticketing-Lösung bereitzustellen. Die Bundesländer fordern seit langem eine Aufstockung der sogenannten Regionalisierungsmittel, die der Bund für den ÖPNV zahlt. Verkehrsminister Wissing und Finanzminister Lindner lehnen es bislang ab.