Abtreibungsgegner gehen in Zürich Oerlikon auf die Strasse. Am Samstagnachmittag fand in Zürich der „March for Life“ statt. Laut der Website versammelten sich über tausend Anti-Abtreibungs-Aktivisten, um „das Leben zu feiern und sich für die Schwächsten in unserem Land einzusetzen“. Polizeikräfte verhinderten ein Treffen mit Gegendemonstranten, die wiederholt versuchten, die Versammlung zu stören. Denn: Es wurden eskalierende Auseinandersetzungen mit Gegendemonstranten befürchtet. Linke Organisationen hatten bereits im Vorfeld zu subversiven Aktionen aufgerufen. Die Polizei war in großer Zahl vor Ort und führte Personenkontrollen durch. Auch ein Hubschrauber kreiste über dem Gebiet. Noch vor Beginn der Demonstration verhaftete die Polizei in Sternen in Oerlikon 40 bis 50 Personen, die gegen die Versammlung demonstrieren wollten. Diese Gegendemonstration wurde jedoch nicht genehmigt und von den Einsatzkräften aufgelöst. Einige Gegendemonstranten versuchten, eine Polizeiabsperrung zu durchbrechen, die Polizei musste Gummigeschosse und Elektroschocker einsetzen. Laut einer Medienmitteilung der Zürcher Polizei mussten acht Randalierer wegen des Tragens von Waffen oder der Behinderung von Amtshandlungen zur Polizeiwache. Auch nach dem Ende des „Marschs fürs Leben“ hatte die Polizei der Stadt Zürich die Personenkontrollen noch nicht abgeschlossen.

Strenge Kontrollen an den Eingängen

Mehr als tausend Abtreibungsgegner versammelten sich auf dem Marktplatz in Oerlikon. Das ganze Areal wurde mit Gittern abgesperrt und Taschen wurden an den Eingängen kontrolliert. Die mutmaßlichen Gegendemonstranten mussten den Platz verlassen. Nachdem das Abtreibungsgesetz in den USA gekippt wurde, hofften die Christlich-Konservativen auf eine ähnliche Entwicklung in der Schweiz. Der Schritt wurde von der Stadt genehmigt, aber linke Gruppen waren besonders verbittert. Das linke autonome Portal sagte: “Blockieren wir sie und zeigen ihnen, dass sie nicht willkommen sind!” Die Spannungen zwischen den beiden Gruppen waren die Ursache für das starke Polizeiaufgebot.

Szene Vorfall

Eine subversive Aktion der Gegendemonstranten erreichte sogar das Zentrum des “March for Life”. Eine Frau, die Berichten zufolge eine Abtreibung bereut, stand auf der Gästeliste, um zu sprechen. Fünf Minuten lang erzählte sie eine erfundene Geschichte über einen angeblichen Schwangerschaftsabbruch, doch dann nahmen die Dinge eine überraschende Wendung: Sie war tatsächlich für Abtreibung. Sie sagte auf der Bühne, ihr Körper gehöre ihr allein und sie könne sich ihre eigene Meinung bilden – dann wurde ihr das Mikrofon weggenommen. Eine zweite Frau betrat die Bühne und die beiden küssten sich, bis die Organisatoren sie von der Bühne beorderten. Die Polizei ließ beide Frauen gehen. Ein Organisator sagte entschuldigend, dass die Teilnehmer tatsächlich sehr genau kontrolliert würden. Der öffentliche Verkehr in Oerlikon sei am Nachmittag vorübergehend eingestellt worden, mit Verspätungen oder Umleitungen auf einzelnen Tramlinien, teilte die Stadtpolizei Zürich auf dem Kurznachrichtendienst Twitter mit. Zum 12. Mal fand der „March for Life“ statt. Organisatoren aus freikirchlichen Kreisen setzen sich gegen Abtreibung ein. In diesem Jahr lenkten sie die Aufmerksamkeit auf zwei spezifische Initiativen. Die erste verlangt, dass zwischen einem Beratungsgespräch und dem Schwangerschaftsabbruch mindestens 24 Stunden vergehen. Die zweite verlangt, dass Abtreibung in fast allen Fällen verboten wird, in denen das Kind außerhalb des Mutterleibs lebensfähig ist. (jwg/SDA) Mehr über den Marsch für das Leben