ÖGB
Bauliche Maßnahmen sind erforderlich
Maßnahmen von Ländern und Bund wie die Erhöhung der Subventionen oder die Beendigung der „kalten Entwicklung“ seien zu begrüßen, aber seit Jahren überfällig, so Stemmer weiter. Die Gewerkschaft erwartet in den Tarifverhandlungen eine ordentliche Steigerung der Reallöhne. Die Bundesregierung wird aufgefordert, Maßnahmen zu ergreifen, die preissenkend wirken – etwa eine vorübergehende Senkung der Mineralölsteuern, eine Preisobergrenze für thermische Energie und eine Inflationsbekämpfungskommission, um Preissteigerungen zu verhindern, „damit niemand bezahlt das auf unsere Kosten. “Taschen voll”, sagte der Vorarlberger Gewerkschaftschef. Bei Pauschalzahlungen würden die Preise nicht sinken, es ist höchstens ein Tropfen auf den heißen Stein. Stattdessen sind strukturelle Maßnahmen wie Erhöhung der Kilometerpauschalen, Ausgleichszulagen und Sozialhilfe erforderlich. Der Landesleiter des ÖGB ÖGB, Reinhard Stemmer
Frauen sind besonders von der Inflation betroffen
Frauen seien besonders von der Inflation betroffen, sagte die stellvertretende ÖGB-Landesvorsitzende und ÖGB-Landesfrauenvorsitzende Iris Seewald. „Mehr als die Hälfte der Vorarlbergerinnen arbeitet in Teilzeit. Bei steigenden Preisen fehlt es jetzt noch mehr an Einkommen zum Leben“, sagt Seewald. Frauen verdienen in Vorarlberg immer noch 24 Prozent weniger als Männer. „Einmalzahlungen reichen hier nicht aus. Wir brauchen endlich höhere Löhne und genügend Bildungseinrichtungen für Kinder, um Beruf und Familie vereinbaren zu können“, forderte Seewald.
Armutskonferenz: Unterstütze auch die untere Mittelschicht
Unterstützung für die Gewerkschaft kam vom Armutskongress, der Caritas und der Arbeiterkammer (AK) Vorarlberg. Michael Diettrich, Sprecher der Konferenz über Armut, verwies auf eine OECD-Studie, die herausfand, dass die unteren 40 % der Bevölkerung in den letzten 30 Jahren vom Wohlfahrtswachstum abgekoppelt waren. “Sie sind es, die jeden Cent dreimal umdrehen müssen. Die aktuellen Inflationswellen sind Gift für diese Leute.” Die Bundesregierung soll laut Diettrich nicht nur die unteren zehn Prozent der Menschen mit geringem Einkommen unterstützen, sondern auch den unteren Mittelstand.
AK-Präsident: „Unternehmen sind teilweise überfinanziert“
AK-Präsident Hubert Hämmerle forderte höhere Löhne und Gehälter. „Immer weniger Menschen kommen mit ihrem Einkommen aus. Wer Vollzeit arbeitet, muss auch davon leben können“, ist Hämmerles Praxis mehr als zynisch. „Unternehmer fordern ständig Subventionen und manche werden sogar übersubventioniert. Zeigen sie sich deshalb zurückhaltend, während ihre Gewinne weiter steigen? Natürlich nicht“, so Hämmerles Botschaft an die Arbeitgeber.
Demonstrationen in allen Bundesländern
An den Protestmärschen in ganz Österreich nahmen nach Gewerkschaftsangaben 32.600 Menschen teil – Demonstrationen fanden in allen Bundesländern statt – mehr dazu unter: news.ORF.at: 32.000 bei ÖGB-Anti-Inflations-Demonstrationen