Listerien wurden laut Käserei Gloggnitz in einem Wiener Restaurant gefunden.  ©APA/EINSATZDOKU/PATRIK LECHNER (Symbolbild)
    Ivan Velicic von der Käserei Gloggnitz berichtete, dass seine eigenen Proben unauffällig waren und in einem Wiener Restaurant, das Käseprodukte anbot, Listerien gefunden wurden.       

Nach einem Produktrückruf der Käserei Gloggnitz (Kreis Neunkirchen) für Kajmak, Trinkjoghurt und Frischkäse liefen am Wochenende noch Ermittlungen. Laut AGES deuten bisherige Ermittlungen im Zusammenhang mit acht seit 2020 in Wien aufgetretenen Listerien-Erkrankungen, von denen drei tödlich verliefen, auf den Eingriff in Niederösterreich hin. Das Unternehmen wies die Vorwürfe zurück: „Die Schuld liegt nicht bei uns“, sagte Ivan Velicic von der Käserei Gloggnitz am Samstag der APA.

Käserei Gloggnitz: Listerien in Restaurant in Wien gefunden

Der Betrieb werde regelmäßig kontrolliert, „der Lebensmittelkontrolleur ist einmal im Monat bei uns“, betonte Velicic auf Nachfrage. Ihre eigenen Exemplare waren unauffällig. Listerien wurden in einem Restaurant in Wien gefunden, in dem Käseprodukte angeboten wurden. Die Produktion in Gloggnitz geht weiter, sagte Velicic. Hauptabnehmer sind Großhändler, es werden aber auch Produkte direkt an den Handel verkauft. Die Molkerei stellt Milchprodukte wie Brotaufstrich (Kajmak), Käse, Joghurt und Paprika nach einem traditionellen Rezept aus Serbien her, heißt es auf der Website.

Produktrückruf der Käserei Gloggnitz am Freitag

Die Käserei erinnerte am Freitag an Kajmak, Trinkjoghurt und Hüttenkäse, diese Produkte sollten nicht verzehrt werden. „Grund ist ein potenzielles Gesundheitsrisiko durch Kontamination mit Listeria monocytogenes“, hieß es.

AGES-Analysen: 8 Krankheiten, die auf den gleichen Listeria-Stamm zurückgeführt werden

Routinemäßige Clusteranalysen der Food Safety and Health Organization zeigten, dass acht Krankheiten, die seit 2020 aufgetreten sind, auf einen identischen Listerienstamm zurückgeführt werden können. Laut AGES ist die Quelle der Listerien-Erkrankung erst jetzt identifiziert. Die Lebensmittelaufsichtsbehörde des Landes Niederösterreich hat Maßnahmen eingeleitet: Bereits ausgelieferte Produkte werden nun vom Unternehmen zurückgerufen, neu hergestellte Produkte dürfen erst nach Erhalt eines Negativgutachtens für Listerien und nach Genehmigung durch die Aufsicht in den Verkehr gebracht werden Autorität Essen. In Niederösterreich wird die Lebensmittelüberwachung durch das Amt für Veterinärwesen und Lebensmittelkontrolle wahrgenommen. „Werden bei den Kontrollen Mängel festgestellt, ist das betroffene Unternehmen verpflichtet, die festgestellten Mängel zu beheben. Je nach Schwere der festgestellten Mängel werden weitere Kontrollen oder Maßnahmen durchgeführt, die bis zur Schließung des Betriebes führen können“, erläuterte der Leiter der Abteilung. Christina Riedl. Die Kontrollintervalle und Kriterien bei der Überwachung von Lebensmittelunternehmen werden vom Gesundheitsministerium festgelegt.