Apple Watch Series 8: Viele bekannte Funktionen, höherer Preis

Wer die Geschichte der Apple Watch im Hinterkopf hat, dürfte bei der Vorstellung der Apple Watch Series 8 nicht allzu überrascht gewesen sein: Großartige Neuigkeiten gab es in den letzten Jahren nicht zu vermelden (zumindest nicht bei der Series 8 und SE, aber noch mehr also beim Ultra). Optisch gibt es beispielsweise keinen Unterschied zwischen der 7er- und 8er-Serie, außer dass es unterschiedliche Gehäusefarben gibt. Bei der Serie 8 stehen noch weniger Farben und Materialien zur Auswahl: Die Aluminium-Version ist in Polarstern, Midnight, Silver und (PRODUCT)RED erhältlich, das Edelstahlgehäuse in Silber, Graphit und Gold. Apple bietet Grün und Blau nicht mehr an. Bei den Größen bleibt alles beim Alten: 41mm und 45mm. Bei den Preisen zeigt Apple leider keine Kontinuität: Es geht jetzt bei 499 Euro für die 41-mm-Aluminium-Version los. (Apple Watch 7: 429 Euro) bis 45 mm. Edelstahlversionen inklusive LTE ab 2.000 Euro.
Die Rückseite der Apple Watch 8 (rechts) ist ebenfalls identisch mit der der 7, wobei die neuen Sensoren im Inneren versteckt sind. © IMTEST

Apple Watch 8: Jetzt mit Temperatursensor

Unter der Haube hat sich zumindest etwas getan. Die Apple Watch 8 hat jetzt einen Temperatursensor. Das wäre an sich nicht besonders innovativ, schließlich verfügen viele moderne Smartwatches über eine solche Funktion. Doch der Ansatz von Apple unterscheidet sich von dem anderer Hersteller: Es gibt zwei Temperatursensoren. Der erste befindet sich direkt unter dem Bildschirm und dient zur Erfassung der Umgebungstemperatur. Der zweite sitzt auf der Gehäuseunterseite und liegt damit näher an der Haut. Auf diese Weise will Apple Umwelteinflüsse bei der Messung ausschließen und so genauere Werte schaffen. Fieber lässt sich mit der Apple Watch 8 allerdings nicht messen. Stattdessen soll der Sensor Frauen dabei unterstützen, ihren Zyklus zu tracken. Ihre Apple Watch kann jetzt mehr – dank watchOS 9. Erfahren Sie, wie Sie das Update installieren und was es kann. Ungewöhnlich: Wer auf der Apple Watch 8 nach einer Temperatur-App sucht, wird vergeblich suchen. Da die Temperaturmessung passiv ist, kann keine akute Messung durchgeführt werden. Stattdessen ermittelt die Smartwatch nur dann die Temperatur, wenn der Nutzer den „Schlaf“-Fokus aktiviert und zusätzlich das Schlaftracking aktiviert. Dann, nach fünf Nächten mit der Apple Watch, stellt sich eine Art Kernwert heraus. Die Gesundheits-App zeigt dann nur noch Abweichungen von diesem Basiswert an. Ausreißer nach oben oder unten sollen dann Rückschlüsse auf Krankheiten oder schlechte körperliche Verfassung (z. B. nach einer durchzechten Nacht) zulassen. Wer seine Periode in der Health-App verfolgt, soll zudem nach etwa zwei Zyklen „retrospektive Schätzungen“ des Eisprungs erhalten, indem er die Temperaturmessung am Handgelenk auslöst. Nur wer die Apple Watch 8 nachts regelmäßig trägt, erhält Informationen über seine Körpertemperatur. © IMTEST

Apple Watch 8 als Verhütungsmittel?

Was ist der Sinn? Laut Apple sollte der eigene Zyklus am besten durch rückblickende Schätzungen verstanden werden. Das könnte zum Beispiel eine Schwangerschaft erleichtern. Ob das tatsächlich funktioniert und wie genau die Temperaturmessung ist, kann IMTEST (noch) nicht beurteilen, da es fünf Tage dauert, bis erste Ergebnisse vorliegen. Wir werden die Ergebnisse jedoch so schnell wie möglich nachreichen. Tools wie die Basaltemperatur sind jedoch seit langem hilfreich, um den Eisprung und die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage im Zyklus einer Frau zu bestimmen. Verstehen Sie mich nicht falsch: Die Apple Watch 8 sollte keinesfalls als bewährtes Verhütungsmittel verwendet werden. Es ist kein Zufall, dass im Kleingedruckten steht: „Die Temperaturmessfunktion ist kein medizinisches Gerät und nicht für die medizinische Diagnose, Behandlung oder andere medizinische Zwecke bestimmt.“

Apple Watch 8: Jetzt mit Kollisionssensor

Bei einem schweren Unfall zählt jede Sekunde. Aus diesem Grund verfügt die Apple Watch ab Generation 4 über eine Sturzerkennung, die automatisch Rettungskräfte alarmiert, sobald die Smartwatch einen heftigen Stoß registriert. Bisher funktionierte das ziemlich zuverlässig (wie der Tester aus eigener Erfahrung berichten kann), aber nun will Apple das Feature verbessern und eine Crash-Erkennung hinzufügen. Wie die Apple Watch Ultra und die SE der zweiten Generation verfügt auch die Series 8 über ein verbessertes Gyroskop und einen neuen Beschleunigungsmesser, der Änderungen der Schwerkraft von bis zu 256 g messen kann. Die neuen Sensoren arbeiten mit dem Barometer, dem GPS und dem Mikrofon der Uhr zusammen, um extreme Stöße und plötzliche Geschwindigkeits- und Richtungsänderungen zu erkennen. Im Ergebnis soll die „Kollisionserkennung“ auch Verkehrsunfälle erfassen können, nämlich Seitenkollisionen, Auffahrunfälle und Überschläge. Nur die Apple Watch 8 hat eine Unfallerkennung, Vorgänger können nur Stürze aufzeichnen. ©Apfel Wie zuverlässig das Feature funktioniert, lässt sich ohne realen Crashtest kaum beurteilen. Eine solche Funktion hat jedoch das Potenzial, Leben zu retten. Die EU-Kommission schätzt, dass Rettungskräfte dank eCall, das ab 2018 für Neuwagen verpflichtend ist, nur die Hälfte der Zeit benötigen, um den Unfallort zu erreichen, als wenn sie auf herkömmliche Weise benachrichtigt worden wären.

Apple Watch 8: Prozessor- und Akkulaufzeit

Das waren die Tech-News: Apple hat weder das Display, noch das Gehäuse oder den Prozessor vermasselt. Daher ist der Prozessor das gleiche Modell, das auch von der Apple Watch Series 6 verbaut wird. Es handelt sich um eine CPU, die stark auf dem A13-Chip basiert, der erstmals 2019 im iPhone 11 zum Einsatz kam. In Sachen Bedienung und Reaktionsfähigkeit ist das keine Problem – die Apple Watch 8 reagiert schnell und verzögerungsfrei auf Eingaben. Dafür gibt es ein anderes Thema. Apples neue iPhone-14-Modelle im Test. Das Problem, dass jede Apple Watch seit sieben Generationen täglich ans Ladegerät musste, löst nun auch die Series 8 nicht. Apple spricht offiziell von 18 Stunden Akkulaufzeit, je nach Anwendung mal weniger, aber eher ein paar Stunden mehr ( die genauen Ergebnisse werden so schnell wie möglich von IMTEST bereitgestellt). Außerdem gibt es dank watchOS 9 einen Energiesparmodus (für alle Modelle ab Serie 4), der aber Funktionen massiv kastriert. Der Energiesparmodus kann über das Kontrollzentrum über die Batterieprozentanzeige ein- und ausgeschaltet werden. © IMTEST Insbesondere deaktiviert die Smartwatch in diesem Modus die Blutsauerstoff- und Herzfrequenzmessung im Hintergrund sowie Warnungen bei unregelmäßiger Herzfrequenz, hoher Herzfrequenz oder niedriger Herzfrequenz. Die Apple Watch erinnert Sie nicht einmal mehr an das Training. Außerdem trennt die Apple Watch WLAN- und Mobilfunkverbindungen, wenn kein iPhone in der Nähe ist. Dadurch kommen keine Anrufe oder Nachrichten mehr an. Insgesamt eine herbe Enttäuschung, wenn man bedenkt, dass andere Hersteller die Akkulaufzeit deutlich besser im Griff haben. Mehrere Tage Laufzeit sind bei ebenso guten Bildschirmen und smarten Funktionen problemlos möglich.

Gesundheit und Fitness: Einen Schritt voraus

Apple hat seine Fitnessfunktionen mit watchOS 9 überarbeitet. So gibt es jetzt unter anderem die Möglichkeit, benutzerdefinierte Workouts zu erstellen, automatisch zwischen Multi-Sport-Events zu wechseln und Herzfrequenzzonen während eines Trainings zu verfolgen. Wie genau die Apple Watch Herzfrequenz und Ort aufzeichnet, wird in den kommenden Tagen von IMTEST ausgiebig getestet. Unabhängig davon ist die Apple Watch in Sachen Funktionalität noch weit entfernt von spezialisierten Sportuhren wie der Garmin Fenix ​​7. So fehlen beispielsweise Erholungszeiten und Trainingsempfehlungen, um nur zwei Beispiele zu nennen. In Bezug auf die Gesundheitsfunktionen sind alle vorherigen Funktionen vorhanden: Vorhofflimmern-Erkennung, Blutsauerstoff, EKG, 24/7-Herzfrequenzüberwachung und mehr. Auch das ist nichts Neues und ist bereits in älteren Versionen ab Series 5 vorhanden. Dank watchOS 9 zeigt die Apple Watch nun auch Herzfrequenzzonen beim Sport an. © IMTEST

Zwischenfazit

Im Moment ist es noch zu früh, um eine Kaufempfehlung für die Apple Watch 8 auszusprechen oder umgekehrt. Unabhängig von den Testergebnissen, die in den kommenden Tagen bekannt werden, steht eines schon jetzt fest: Besitzer der Apple Watch 7 müssen definitiv nicht den nächsten Apple Store stürmen und sich das neue Modell ans Handgelenk legen. Dafür gibt es zwei Hauptgründe: Fast alle neuen Features haben…