17.09.2022, 22:25 Uhr
Bereits im August musste Deutschland den von den Vereinten Nationen geförderten Einsatz der Bundeswehr in Mali aussetzen. Grund waren die Spannungen mit den Machthabern vor Ort. Nun fehlt erneut die Überflugfreigabe – mit Folgen für den Einsatz. Eine fehlende Überfluggenehmigung erschwert erneut den Einsatz der Bundeswehr im westafrikanischen Mali. Landungen und medizinische Evakuierungsüberflüge der deutschen Mission für die UN-Mission Minusma seien derzeit ausgesetzt, sagte ein Sprecher des Einsatzkommandos am Schwielowsee bei Potsdam auf Anfrage. Damit war die Rettungskette unterbrochen. Da hierfür die Sicherheit der Soldaten nicht gewährleistet werden kann, werden derzeit keine Einsätze durchgeführt. Der NDR hatte zuvor berichtet, dass die Bundeswehr ihre Aufklärungsflüge in dem westafrikanischen Land erneut eingestellt habe. In der ersten Septemberhälfte war die erforderliche Überflugfreigabe laut Betriebsleitung noch vorhanden, ab diesem Freitag jedoch nicht mehr. Zuletzt war es zu Spannungen zwischen den Machthabern und der UN-Mission gekommen, für die Deutschland Truppen stellte. Die malische Regierung hat der Bundeswehr wiederholt Überflugrechte für Militärflugzeuge verweigert. Am 12. August stellte Deutschland die Operation ein, nahm die Aufklärungsmission jedoch Anfang September wieder auf. Mali mit rund 20 Millionen Einwohnern hat seit 2012 drei Militärputsche erlebt und ist politisch höchst instabil. Seit dem jüngsten Putsch im Mai 2021 wird das Land von einer Militärinterimsregierung regiert. Europäische Staaten kritisieren ihre militärische Zusammenarbeit mit Russland.