Der Bauminister will Mieter bei Beschwerden besser schützen

Stand: 02:05 Uhr|  Lesezeit: 2 Minuten 
Klara Geywitz (SPD), Bundesministerin für Wohnungswesen, Stadtentwicklung und Bauten 

Was: REUTERS Mieter sollen besser vor Klagen wegen Zahlungsrückständen geschützt werden, fordert Bundesbauminister Geywitz (SPD). Wer wegen solcher Verzögerungen eine Kündigung von seinem Vermieter erhält, soll diese durch Nachzahlungen rückgängig machen können. Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) will Mieter besser vor Vertragskündigungen wegen Verzögerungen schützen, vor allem angesichts rasant steigender Strom- und Heizkosten. „Bei ordentlichen Kündigungen wegen Mietrückständen benötigen wir die Möglichkeit, den geschuldeten Betrag bis zum Abreisetag zu begleichen, um die Kündigung rückgängig zu machen“, sagte Geywitz der Bild am Sonntag. Bisher gilt die sogenannte Kulanzzahlung nur für fristlose Kündigungen. Geywitz sagte weiter, dass das Hilfspaket klar zum Ausdruck bringe, dass die Anpassungen des Energiegesetzes verhindern sollen, dass die Menschen ohne Strom und Gas dastehen. Darüber hinaus sollte am Sozialmietrecht gearbeitet werden. „Ich gehe davon aus, dass mein Kollege, der Justizminister Marko Busman, dies bereits intensiv vorbereitet“, sagte Gavić. Das vor zwei Wochen von den Regierungspartnern vereinbarte Hilfspaket hat ein Volumen von 65 Milliarden Euro. Es sieht unter anderem Direktzahlungen für Rentner und Studenten, eine Strompreisbremse zur Senkung der Haushaltskosten und einen Heizkostenzuschuss für Wohngeldempfänger vor. Lesen Sie auch Überprüfung des Ampel-Booster-Pakets
Um den starken Anstieg der Grundstückspreise zu begrenzen, forderte Geywitz die Kommunen auf, ihre Flächen nicht zu verkaufen, sondern zu pachten. „Man kann den Boden nicht anheben. Dann ist er weg. Wir überwinden Bodenpreisspekulationen“, sagte Geywitz. „Außerdem muss das Vorkaufsrecht für Kommunen endlich gestärkt werden. Wenn Gemeinden erstmals Zugang zu Land haben, sind sie in einer viel besseren Verhandlungsposition.“ Angesichts steigender Baupreise forderte Geywitz eine stärkere Betonung des modularen und seriellen Bauens. „Jeder, der gerade baut, merkt, dass es teurer geworden ist. In dieser Situation müssen wir uns überlegen, wie wir daran arbeiten können, die Preise niedrig zu halten“, sagte Geywitz. „Wenn wir mit der gleichen Anzahl an Fachkräften mehr Wohnungen bauen wollen, geht das nur mit seriellem oder modularem Bauen.“ Wichtig dabei ist, dass man angesichts des Klimawandels nicht die Standards verderben und zum Beispiel weniger dämmen oder auf Solardächer verzichten kann.