Um die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen an den Wahlen zu erleichtern, kooperiert die Grazer Forschungsstelle für Menschenrechte mit der Lebenshilfe Sozialdienste in digitalen Formaten – aktuell auch für die Hofburgwahlen. Videos und Apps sollen unterstützen und Hemmschwellen abbauen.
18.09.2022 07.00
Ab heute, 7.00 Uhr online
Menschen mit Behinderungen sind bei der politischen Teilhabe und damit bei Wahlen unterrepräsentiert. Allerdings nicht, weil sie nicht mitmachen wollen, sagt der Leiter des Grazer Forschungsbüros, Kurt Feldhofer: „Ein wesentlicher Grund dafür ist der Mangel an Informationen im Klartext. Man muss die Dinge in kurzer Zeit auf den Punkt bringen.“
Video zur Veranschaulichung des Wahlvorgangs
Dies geschieht anhand von Videos, die die wichtigsten Eckpunkte veranschaulichen sollen – wer kann wofür und wie gewählt werden. Das neuste Video sei für die Bundespräsidentenwahl am 9. Oktober, sagt Feldhofer: „Wir hatten viel Unterstützung vom Wahlamt der Stadt Graz. Sie haben uns zum Beispiel die gesamte Ausrüstung für ein Wahllokal zur Verfügung gestellt. Wir konnten es hier aufstellen und ein authentisches Video von der Stimmabgabe im Wahllokal machen.“
Auch Wahlhelfer sollten sensibilisiert werden
Es gibt auch ein Video für Wahlhelfer, sagt Feldhofer: „Hier erklärt ein Mensch mit Behinderung, was ihm im Wahllokal wichtig ist. Es geht um Bewusstseinsbildung, denn es ist sehr wichtig, dass Menschen ein ihnen zustehendes Grundrecht ausüben können.” Hilfe gibt es jetzt auch über die neue App „Einfach für dich“, erklärt Feldhofer: „Mit der es möglich ist, die Wahlübertragung mit allen Informationen wie Zeit, Ort und allem Nötigen über einen QR-Code in einfacher Sprache abzurufen. „Mit all diesen Instrumenten geht es nicht nur darum, Barrieren für Menschen mit Behinderungen abzubauen, sondern auch die Wahlbeteiligung zu erhöhen“, sagt Feldhofer.