Lindner fordert eine freiwillige Gehaltsobergrenze im öffentlich-rechtlichen Rundfunk

Stand: 09:42 Uhr|  Lesezeit: 2 Minuten 
Christian Lindner fordert flexiblere Vorstands- und Führungsgremien im öffentlich-rechtlichen Rundfunk 

Quelle: dpa/Robert Michael Christian Lindner ist der Meinung, dass kein öffentlich-rechtlicher Sender mehr verdienen sollte als die Bundeskanzlerin. “Hier ist Engagement gefragt, um mit den Gebührengeldern sparsam umzugehen.” FDP-Vorsitzender Christian Lindner fordert eine freiwillige Gehaltsobergrenze für leitende Angestellte bei den öffentlich-rechtlichen Sendern. „An der Spitze des öffentlichen Dienstes sind die Einnahmen teilweise riesig“, sagte der 43-jährige Bundesfinanzminister der „Bild am Sonntag“. „Ich bin gegen jede Rede von Neid, aber kein Regisseur sollte mehr verdienen als die Kanzlerin. Hier ist eine Selbstverpflichtung notwendig, um mit den Gebührengeldern sparsam umzugehen.” Zum Vergleich: Bundeskanzler Olaf Solz (64, SPD) verdient 362.277,72 Euro (Kanzlergrundgehalt plus Abgeordnetenzulage). WDR-Intendant Tom Buhrow (63) erhält ein Jahresgehalt von 413.000 Euro, ebenso ZDF-Intendant Norbert Himmler (51) mit 372.000 Euro. Nimmt man als Maßstab nur das Kanzlergehalt von knapp 300.000 Euro, kommen der künftige ARD-Chef und heutige SWR-Intendant Kai Gniffke (61) mit 361.000 Euro), NDR-Intendant Joachim Knuth (63) mit 346.000 Euro und BR-Chef (5. Katja Wilder) mit 340.000 Euro) bzgl. Lesen Sie auch Öffentlich-rechtlicher Rundfunk
Lindner hält es auch für notwendig, die Zahl der Manager und Führungskräfte bei den Sendern zu reformieren: „Insgesamt werden Führungskräfte und Managements schlanker werden müssen, um die Redakteure zu bezahlen, die die Inhalte ordentlich machen.“ Die Debatte um die Vorstandsvergütung wurde durch den Fall RBB angeheizt. Dessen inzwischen entlassene Direktorin Patricia Schlesinger wurde unter anderem wegen Unterschlagungsvorwürfen und einer Erhöhung ihres Grundgehalts um 16 Prozent auf 303.000 Euro im Jahr 2021 kritisiert.