Es ist wieder soweit: Das Münchner Oktoberfest öffnet nach zweijähriger Corona-Pause seine Pforten. Die unbefriedigte Nachfrage ist offensichtlich riesig. Nachdem die Wiesnbesitzer mit ihren Festwagen durch München gezogen waren, füllten sich die Oktoberfestzelte im Nu – und Bürgermeister Dieter Reiter eröffnete pünktlich zum Mittag das Volksfest. Der erste Tag in München war deutlich von Erleichterung geprägt, dass ein solches Volksfest endlich wieder möglich ist.

Die bedrohliche Corona-Herbstwelle war schnell vergessen. Kein Wunder: Selbst Gesundheitsminister Karl Lauterbach hält die Wiesn für „berechtigt“ und mahnte nur, sich vor dem Besuch zu testen, um eine Ansteckung anderer Menschen auszuschließen. In den sozialen Medien klingt das anders, vor allem auf Twitter fehlt es an Verständnis dafür, wie ein solches Ereignis angesichts der großen Infektionszahlen überhaupt möglich sein könnte. Das Ergebnis sehen Sie in den nächsten Tagen und Wochen.

Nur 26 Wiesn-Absagen in seiner langen Geschichte

Für begeisterte Wiesn-Besucher zählt als Erstes, dass das größte Volksfest der Welt wieder stattfindet. Eine zweijährige Pause ist für das seit 1810 stattfindende Oktoberfest höchst ungewöhnlich. In seiner langen Geschichte gab es nur 26 Absagen, meist kriegsbedingt.

40 Zelte und 180 Fahrgeschäfte erwarten die Besucher, die Zelte bieten fast 120.000 Sitzplätze. Aber: Sitzgelegenheiten vor den Zelten gibt es reichlich – und zumindest in der ersten Oktoberfestwoche spielt das Wetter keine Rolle. Relativ niedrige Temperaturen und Regen werden in den nächsten Tagen erwartet. Aufgrund der Energiekrise verzichten Hoteliers in diesem Jahr auf Heizpilze.

Bier bis 13,80 Euro

Außerdem wird es auf der Wiesn teuer. Der Bierpreis liegt dieses Jahr bei 13,80 Euro, auch Lebensmittel sind teurer geworden. Immerhin: Die ersten Bühnen bieten vegane Gerichte – ein absolutes Novum für ein Festival, auf dem normalerweise mehr als eine halbe Million Hühner, mehr als 100.000 Würste, mehr als 40 Tonnen Fisch, rund 75.000 Knochen und teilweise mehr als 100 Ochsen verzehrt werden.

Das Oktoberfest dauert bis zum 3. Oktober – München erwartet viele Millionen Besucher aus aller Welt. Die Amerikaner freuen sich in diesem Jahr besonders, denn der starke Dollar macht das Oktoberfest in ihren Augen günstiger als in den Vorjahren.