Nasenausfluss, umgangssprachlich wenig schmeichelhaft „Rotz“ genannt, ist eine eher ungeliebte Körperflüssigkeit. In der Regel sind wir froh, sie nicht zu sehen – weder unsere noch die anderer. Aber dieser Schleim, den manche vielleicht ekelhaft finden, erfüllt wichtige Funktionen. Und aus Konsistenz, Farbe und Geruch lassen sich Rückschlüsse auf den Gesundheitszustand ziehen. In den folgenden 9 Punkten erfährst du mehr über diesen nützlichen Stoff in deiner Nase:

Was ist Nasenausfluss?

Gesundes Nasensekret ist ein dickflüssiges Gel, das aus Wasser, Glykoproteinen, Salzen und Lipiden besteht. Kohlenhydrate sind in der Struktur von Glykoproteinen enthalten. sie können starke molekulare Bindungen bilden, was die Viskosität (Dicke) von Schleim erklärt. Wenn das Immunsystem auf Krankheitserreger reagiert, kann das Sekret auch Immunglobuline (Antikörper) und antiseptische (keimtötende) Enzyme enthalten. Das Sekret wird von speziellen Drüsen der Schleimhaut der Atemwege abgesondert, wobei der größte Teil in der Nase produziert wird.

Wofür ist es nützlich;

Nasensekret erfüllt zwei wichtige Funktionen, die dazu beitragen, dass möglichst wenig krankheitserregende Mikroorganismen in den Körper gelangen: Erstens fängt der Nasenschleim kleine Staubpartikel und Krankheitserreger aus der Luft ein. Viren beispielsweise heften sich an Kohlenhydrate in Glykoproteinen, anstatt sich an Körperzellen anzuheften. Die winzigen Eindringlinge werden von Flimmerhärchen zum Rachen getragen und verschluckt. Viren und Bakterien werden im Magen durch Magensäure abgetötet. Andererseits hält das Sekret die Schleimhäute feucht und schützt das zarte Gewebe als Schutzschicht vor dem Austrocknen. Dies ist wichtig, da eine trockene Nasenschleimhaut die Flimmerhärchen-Motilität beeinträchtigt.

Wie viel Nasensekret produzieren wir pro Tag?

Im Durchschnitt produziert ein Mensch täglich zwischen 1 und 1,5 Liter Sekret. Im vorderen Bereich der Nase trocknet ein Teil davon ein und verhärtet sich zu Krusten (auch „Krusten“ oder umgangssprachlich „Popel“ genannt). Die allermeisten gelangen jedoch über den Nasopharynx in den Pharynx und werden versehentlich verschluckt.

Warum läuft meine Nase manchmal?

In den meisten Fällen läuft die Nase bei einem akuten Schnupfen, also einem Schnupfen mit Schnupfen als Leitsymptom. Die Schleimhäute entzünden sich dann und produzieren viel Sekret. Eine weitere mögliche Ursache kann auch eine Nebenhöhlenentzündung (Sinusitis) sein. Allergien – wie Heuschnupfen – sind häufig die Ursache für eine laufende Nase. Sie werden durch Staub, Pollen, Tierhaare oder bestimmte Lebensmittel ausgelöst. Schließlich können auch Polypen in der Nase zum Laufen bringen. In diesen Fällen dient eine erhöhte Schleimproduktion dazu, Fremdkörper, Reizstoffe oder Krankheitserreger aus der Nase zu entfernen. Eine laufende Nase kann mehrere Gründe haben Bild: Shutterstock Eine laufende Nase ist nicht immer ein Krankheitssymptom – starke Bewegung, scharfe oder warme Speisen oder ein plötzlicher Wechsel von kalt zu heiß können kurzzeitig zu einer erhöhten Sekretproduktion führen, da die Schleimhäute stärker durchblutet werden. Außerdem können sich mit zunehmendem Alter die Blutgefäße der Nase erweitern, was zu Schwellungen der Schleimhäute führt und die Sekretion fördert.

Was bedeuten die Schleimfarben?

Der Zustand des Nasenausflusses ist ein wichtiger Indikator für Krankheiten. Wenn es seine Farbe ändert, schlecht riecht oder Blutspuren enthält, sollten Sie sich Sorgen machen. Dies bedeutet die Verfärbung des Ausflusses:

Glasig, klar: Dies ist die normale Farbe des Ausflusses, wenn Sie keine Erkältung oder andere Infektion haben. Weiß, trüb: Ein trüber bis weißlicher Ausfluss, der zudem oft weniger wässrig ist, weist auf eine Schwellung in der Nase hin, die den Abfluss verhindert. Grund dafür kann eine drohende Erkrankung der Atemwege sein – meist eine Erkältung. Braun / Grau: Eine Braunverfärbung kann viele Ursachen haben. Es passiert oft, weil viel Staub eingeatmet wurde, der sich durch Sekrete und Wimpern in der Nase festgesetzt hat. Dies ist normalerweise auch bei grauem Schleim der Fall. Gerade bei dunkleren Brauntönen kann es auch altes, geronnenes Blut sein, zum Beispiel nach vorangegangenem Nasenbluten. Selbst starke Raucher können braunen Ausfluss haben. Gelb: Verfärbt sich der Ausfluss gelblich, ist dies ein Hinweis darauf, dass sich das Immunsystem gegen Krankheitserreger wehrt. Die Farbe entsteht durch abgestorbene Immunzellen (Leukozyten) und abgestorbene Krankheitserreger, die mit dem Sekret den Körper verlassen. Wenn andere Symptome wie Kopfschmerzen, Gliederschmerzen und Fieber oder Hals- oder Ohrenschmerzen auftreten, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. , Gelbgrün: Verfärbt sich auch der gelbe Nasenschleim grün, kann dies auf eine bakterielle Infektion hindeuten. Wenn Ihre Nase über einen längeren Zeitraum mit grünem Schleim verstopft ist, haben Sie möglicherweise eine akute Nasennebenhöhlenentzündung, die von einem Arzt behandelt werden sollte. Es gibt andere Symptome, die mit Sinusitis verbunden sind, wie Kopfschmerzen und Gesichtsschmerzen, die schlimmer werden, wenn Sie sich bücken. druck- und stoßempfindliche Stellen im Gesicht. Ermüdung; Fieber und Husten, verursacht durch eitrigen Schleim, der sich nachts in den Bronchien ansammelt. Schwarz: Eine schwarze Verfärbung des Nasenschleims ist eher selten. Wenn die Ursache nicht viel Staub oder Schmutz in Ihrer Nase ist, seien Sie vorsichtig – es könnte eine Pilzinfektion sein. Andere Symptome, die auf eine solche Infektion hinweisen, sind eine wunde Nase, Atembeschwerden und ein verminderter Geruchs- und Geschmackssinn. Wenn also ohne Grund schwarzer Schleim auftritt, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Blut im Nasenausfluss: Wenn der Ausfluss rosa ist, deutet dies auf eine geringe Menge Blut hin, zum Beispiel aufgrund einer geplatzten Kapillare oder einer leichten Verletzung. Wenn blutiger Schleim länger als 1 bis 2 Tage auftritt, kann es sich um eine Infektion handeln. Hier sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Außerdem kann, besonders bei Kindern, ein kleiner Gegenstand in die Vagina eingedrungen sein und Blutungen verursachen.

Grünlicher Nasenausfluss weist (zusätzlich) auf eine bakterielle Infektion hin. Bild: Shutterstock

Wann sollten Sie zum Arzt gehen?

Bleibt der Nasenschleim länger als zwei Wochen gelb oder gelbgrün verfärbt, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Treten jedoch zusätzliche Symptome wie Fieber über 39 Grad, Schüttelfrost, starke Kopf- und Gliederschmerzen, Hals- und Ohrenschmerzen, Atemnot oder eitrig riechender Nasenausfluss auf, ist ein früherer Arztbesuch dringend zu empfehlen.

Kannst du Rotz zeichnen?

Schnüffeln gilt als sehr sensibel. Zudem gibt es Bedenken wegen möglicher gesundheitlicher Folgen – Nasenschleim könnte beispielsweise Keime in den Körper tragen. Solche Bedenken sind jedoch unbegründet, da der Großteil des Nasensekrets ohnehin ständig verschluckt wird. Zudem überleben Krankheitserreger im Magensäurebad nicht. Umgekehrt ist das Abziehen von Schleim sogar gesünder als das Naseputzen, zumindest wenn es mit zu viel Druck geschieht. Wenn Sie sich zu stark die Nase putzen, kann der Druck den Schleim im schlimmsten Fall in die Nebenhöhlen oder – durch einen Kanal in Nase und Rachen – ins Mittelohr drücken. In jedem Fall kann weder Naseputzen noch Zupfen einen Schnupfen wirklich lindern, da die Schleimhäute dann anschwellen und das Atmen durch die Nase erschwert wird.

Und Popel essen?

Wir schlucken ständig unbewusst Nasenschleim. Es bewusst zu tun – insbesondere getrockneter Schlamm, auch Popel genannt – ist zumindest in der westlichen Gesellschaft ein starkes Tabu. Es ist jedoch nicht ungesund, obwohl das Nasenbohren mit dem Finger die Gefahr einer Infektion birgt. Laut dem kanadischen Biochemiker Scott Napper stärkt der Verzehr von Popeln sogar das Immunsystem. Der gleichen Meinung ist der österreichische Pneumologe Friedrich Bischinger. Außerdem enthalten Popel sogenannte Speichelschleimstoffe, die die Zähne vor Kariesbakterien schützen. In der Nase zu bohren ist gesellschaftlich nicht akzeptabel und kann zu Infektionen führen. Das Essen der Popel ist tabu – aber gesundheitlich unbedenklich. Bild: Shutterstock

Was hilft gegen Schnupfen?

Wenn die Nase läuft, ist es unangenehm. Grundsätzlich ist es aber sinnvoll, wenn der Ausfluss ausläuft – Hausmittel gegen Schnupfen sollen den Ausfluss nicht aufhalten, sondern unterstützen und auch die Beschwerden lindern.

Inhalation: Warme und feuchte Luft verdünnt den Schleim und fördert so die Entfernung von krankheitserregenden Mikroorganismen. Heißes Wasser kann auch mit Kamillenblüten oder ätherischen Ölen angereichert werden. Kochsalzlösung: Auch Nasenspülungen mit warmem Salzwasser – am besten mit Hilfe einer Nasendusche – helfen, Keime zu entfernen. Außerdem halten sie die Schleimhäute feucht. Eukalyptusöl: Kann verdünnt auf die Oberlippe aufgetragen oder direkt auf das Gewebe getropft werden. Es lindert Reizungen und wirkt abschwellend auf die Schleimhäute, wodurch das Atmen erleichtert wird. Zwiebel: Zwiebelsaft wirkt antiseptisch und kann Schwellungen reduzieren und Schleim lösen. Eine gewürfelte Zwiebel kann zum Beispiel mit Honig vermischt werden. Nach einem…