Der 38-Jährige versuchte, sich von dem Mann zu lösen und ihn wegzustoßen. Nach anfänglichem Erfolg wartete er vor einer Frauentoilette auf sie, versuchte sie erneut zu küssen und fasste sie an die Brust. Ein weiterer Wiesn-Gast intervenierte und die Polizei konnte den Angreifer identifizieren. Er soll einem Ermittler zur Klärung der Sorgerechtsfrage vorgeführt werden. Die Tagesspiegel-App Aktuelle News, Hintergründe und Analysen direkt auf Ihr Smartphone. Plus die digitale Zeitung. Hier kostenlos herunterladen. Die erste „Bierleiche“ war am frühen Nachmittag da. Eine junge „betrunkene“ Frau sei kurz nach 14 Uhr behandelt worden, sagte Markus Strobl, Sprecher der Sanitätsstation Aicher Ambulance. Die rund 120 Mitarbeiter der Krankenstation waren am Samstagnachmittag voll ausgelastet, Teams rückten etwa alle fünf Minuten aus. Hunderte Patienten mussten versorgt werden. Es gab auch Kopfverletzungen und Platzwunden. „Stand 21 Uhr waren wir auf dem Niveau von 2019“, sagte der Sprecher.
Betrunken trifft zwei Sanitäter
In einem Fall schlug ein Betrunkener plötzlich zwei Krankenschwestern. Sie wurden am Kopf verletzt und konnten ihren Dienst nicht fortsetzen. Der Mann wurde von der Polizei abgeholt. Tierschützer hatten bereits am Samstagmorgen versucht, Festwirten den Zutritt zu verwehren, und sich auf die Straße gesetzt, um gegen den hohen Fleischkonsum auf dem Volksfest zu protestieren. Sie wurden von der Polizei abgeführt. Rund 600 Polizisten sorgen in den zwei Festivalwochen bis zum 3. Oktober für Sicherheit. Unterstützt werden sie dabei von uniformierten Polizisten aus Frankreich und Italien sowie von Taschendieben aus vielen Ländern. Nach zweijähriger Corona-Pause ließen sich die Besucher vom kühlen Wetter die Feierlichkeiten am Samstag nicht vermiesen. Am Sonntag rollt erstmals seit 2019 einer der weltweit größten Trachten- und Schützenumzüge zum Oktoberfest nach München. Rund 9000 Teilnehmer werden erwartet. Menschen besuchen das Oktoberfest in München am 17. September 2022. © Foto: IMAGO/Shan Weiyi Straßen in der Innenstadt werden dafür gesperrt. Dragoner, Sportschützen, Fahnenschwinger, Jäger und Mitglieder von Musik- und Spielmannszügen laufen mit. Begleitet werden sie von Festwagen und Braumannschaften. Teams kommen aus vielen Teilen Deutschlands, aber auch aus dem Ausland. In festlich geschmückten Reisebussen fahren Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) und Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner (CSU).
Eröffnung lief “wie am Schnürchen”
Am Samstag hatte Reiter mit drei Zügen das erste Bierfass angezapft und das Fest eröffnet. Er wirkte nach der langen Pause etwas aus der Übung. In den Vorjahren brauchte es nur zwei Schläge. Er gab Söder die erste Maßnahme, um mit ihm auf eine friedliche Wiesn anzustoßen. Reiter, der nach reiflicher Überlegung grünes Licht für das Volksfest im Frühjahr gegeben hatte, sagt nun, es sei eine gute Entscheidung gewesen. „Darauf freuen sich alle – und das freut einen als Bürgermeister umso mehr.“ Festivaldirektor Clemens Baumgärtner (CSU) sagte zur Eröffnung, alles sei “wie am Schnürchen gelaufen”. Es sei “ein unglaubliches Gefühl, wieder hier sein zu können”.
Mediziner rechnen mit einem Anstieg der Zahl der Coronaviren
Für Söder ist die Massenveranstaltung ein „Fest der Freude und Freiheit“. Er sei für “keine Songverbote”, sagte Söder, der nach anfänglichen Buhrufen im Festzelt lautstark bejubelt wurde. Vor dem Fest war debattiert worden, ob der umstrittene Schlager „Layla“ auf der Wiesn gespielt werden soll oder nicht. Auch wenn wir bedingungslos feiern, die Krone ist nicht verschwunden. Die Behörden warnten die Besucher, sich bei Erkältungssymptomen testen zu lassen und nicht krank zum Festival zu kommen.
Drei Schüsse für das erste Fass Wiedereröffnung des Oktoberfestes nach zweijähriger Corona-Pause Vom Beinahe-Kanzler zum Kollapsmann Markus Söders Appetit auf Dackel Drei Schüsse für das erste Fass Wiedereröffnung des Oktoberfestes nach zweijähriger Corona-Pause Ärzte rechnen sowohl nach der Wiesn als auch nach anderen Volksfesten mit einer Corona-Welle. Auch Bürgermeister Reiter rechnet nach dem Fest mit einem Schub. Allerdings ist die Situation in den Kliniken wichtig und dort gibt es keine Sonderbelastungen. Unter den Besuchern waren am Samstag viele junge Menschen, fast niemand trug eine Schutzmaske gegen das Coronavirus. Auch einige Prominente traten auf, wie Thomas Gottschalk, Jan Hofer, Richard Lugner und die Politikerin Dorothee Bär. Vor der Pandemie kamen rund sechs Millionen Besucher zum wohl größten Volksfest der Welt. (dpa) Auf der Homepage