Die Doppelmoral und Doppelmoral unserer Wiesn-Politik In Bussen und Bahnen verlangen unsere Politiker, dass wir Masken tragen. Grünen-Chefin Ricarda Lange (28) nannte kürzlich eine Begründung. Am 9. September riet er der Plattform Membership Watch, „eine Maske zu tragen, wo sich Menschen versammeln, insbesondere in Innenräumen“, „und sich und andere zu schützen“. ▶︎ Umfangreich in der Formulierung: „Dem Virus ist es natürlich egal, ob es sich im Bus, in der Bahn oder im Flugzeug zwischen Menschen ausbreitet. Wo Menschen zusammenkommen, insbesondere in Innenräumen, besteht nach wie vor ein hohes Ansteckungsrisiko. Deshalb ist es richtig, dort eine Maske zu tragen und sich und andere zu schützen“, sagte Lang. In Bezug auf das Oktoberfest gelten solche Ermahnungen und Warnungen jedoch nicht für Sie! ▶︎ Als am Samstag in München die ‚Wiesn‘ anfing, war Lang glücklich im Dirndl und mit einem Maß Bier dabei. So stieß er mit Grünen-Kollegin Katharina Schulze (37) im vollbesetzten Festzelt Schottenhamel (Kapazität: 10.000 Gäste – 6.000 innen und 4.000 außen) an – ganz ohne Maske.

“Vielleicht können wir uns solidarisieren?”

Die Grünen-Politikerin Schulze – auch ohne Maske auf der “Wiesn” unterwegs – will ansonsten mit einem Moralzeichen vor dem Tragen einer Maske warnen. Als Bayern im Frühjahr seine Corona-Regeln lockerte und die Maskenpflicht weitgehend abschaffte, war Schulze dagegen – und plädierte für eine „solidarische“ Maskennutzung. ► Ende März 2022 twitterte Schulze sogar: „Was mich an der ,dann-mit-Maske‘-Debatte stört: Ja, Hans-Peter, ich mache es trotzdem. Aber es gibt Menschen, die das nicht können (zB Babys und Kleinkinder). Und: gefährdete Erwachsene sind besser geschützt, wenn alle eine Maske tragen. Vielleicht Solidarität zeigen? Wie DAS zu den Bildern vom Oktoberfest passen soll – unklar.

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Söder rät zur Eigenverantwortung

Auch der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder (55), der seit langem Mitglied des „Attention Teams“ ist, kam ohne Maske auf die Wiesn. Im BILD-Interview hatte Söder bereits angekündigt: „Ich komme ohne Maske.“ Jeder soll für sich entscheiden, ob und wie er die Wiesn besucht. Markus Söder mit seiner Frau Karin und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (2.vr) bei der Wiesn-Eröffnung auf der Schottenhamel-Bühne Foto: AGENTUR PEOPLE IMAGE
Er begründete seine Entscheidung mit einer stabilen Corona-Lage und der Tatsache, dass es derzeit keine steigende Belastung der Krankenhäuser gebe. Doch wer beim Anblick dieser Fotos denkt, dass die Maske bald abgenommen wird, der irrt: Erst am vergangenen Freitag hat der Bundesrat die neuen gesetzlichen Grundlagen für strengere Corona-Regeln im Herbst und Winter verabschiedet. Darunter: strengere Maskenpflicht in Fernverkehrszügen; Auf dem Oktoberfest in München gilt derzeit keine Maskenpflicht. Das Oktoberfest findet vom 17. September bis 3. Oktober statt. Das größte Volksfest der Welt war in den vergangenen zwei Jahren wegen der Coronavirus-Pandemie abgesagt worden. Hat er es angestiftet? Plötzlich hallt „Layla“ durch die Wiesn-Bühne Quelle: BILD 18.09.2022