Viele Busse, vor allem im ländlichen Raum, bleiben heute und morgen im Depot. Die Gewerkschaft ver.di rief zum Streik auf. Nach Angaben eines ver.di-Vertreters hatte die Arbeitgeberseite bei den Verhandlungen am vergangenen Mittwoch kein neues Angebot vorgelegt. Daher bleiben heute und morgen viele Busse an den Bahnhöfen. Da nur private Unternehmen betroffen sind, versagen vor allem ländliche Verbindungen.

Ver.di will den Druck erhöhen

Nach Angaben der Gewerkschaft werden alle 2.000 Beschäftigten privater Busunternehmen aufgefordert, nicht Vollzeit zu arbeiten. Betroffen sind landesweit rund 90 Unternehmen, von denen die meisten Linienverkehre auf dem Land betreiben. AUDIO: Warnung schlägt erneut in der privaten Busindustrie in SH zu (1 min) Die Gewerkschaft fordert 1,95 Euro mehr Geld für die Fahrer. Werkstattmitarbeiter erhalten zusätzlich 3,90 Euro pro Stunde. Die Arbeitgeberseite, der Omnibusverband Nord (OVN), hatte zuletzt eine Lohn- und Gehaltserhöhung von 8,5 Prozent angeboten – und einen Inflationszuschuss von 300 Euro.

Arbeitgeber verstehen Streiks nicht

Der Klub reagierte mit Unverständnis auf die Ankündigung des Warnstreiks. Die Situation ist aufgrund der hohen Inflation und der lebensbedrohlichen Entwicklung der Kraftstoff- und Energiepreise bereits kompliziert genug. Ihm fehle die Kompromissbereitschaft der Gewerkschaft, sagte OVN-Verhandlungsführer Klaus Schmidt. Die Arbeitgeber unterbreiteten kein neues Angebot, weil ver.di es ohnehin abgelehnt hätte. Es ist bereits der zweite Warnstreik in dieser Tarifrunde. Auch ver.di kündigte für Dienstag eine Kundgebung in Kiel an. Die Verhandlungen sollen am 10. Oktober wieder aufgenommen werden. Weitere Informationen Der zweitägige Warnstreik im privaten Busgewerbe dauert bis zum Betriebsschluss am Samstag. mehr Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Neues für Schleswig-Holstein | 19.09.2022 | 07:00 Uhr