Letzte Woche kostete bei Tibits in Zürich-Oerlikon eine kleine Linzertorte gerade mal 6 Franken. Kuchengröße: fast eine Kaffeeuntertasse. Mit Käffeli schnell 11 Stutz (IP) Nach 20 Franken für Salat im Storchen und 14 Franken für einen Dezi Chianti im Churrasco schießen nun die Preise für Konditoreien in die Höhe. Über der Decke. Das merken Konsumenten bei jedem Besuch des Cafés oder Restaurants in der Luxusstadt an der Limmat. Du gehst mit einem halb vollen Magen und einem großen Loch in deiner Brieftasche raus. Steigende Gebühren und Preise deuten auf ein Versagen der Zentralbank hin. Das erhöht die Kurse am Donnerstag: von minus 0,25 auf plus 0,25, maximal plus 0,5 Prozent. Das absehbare Ende der Negativzinsen hält die Finanzszene auf Trab. Aber wie die erste Zinserhöhung vor 3 Monaten bleibt auch die zweite ein Tropfen auf den heißen Stein. Angesichts der Inflation ist es sehr niedrig. In der Schweiz sind es längst über 3%. Zentralbankzinsen über 3 Prozent werden benötigt, damit sich die Aufwärtsdynamik durchsetzt. Dies ist eine Illusion. Die SNB-Chefs blicken bei ihrem Handeln nach Frankfurt. Dort befürchten die Chefs der Europäischen Zentralbank eine massive Zinserhöhung. Obwohl die Inflation bald 10% überschreiten könnte. Die Angst vor wirtschaftlicher Stagnation überwiegt. Es ist besser, symbolische Zinssätze zu verwenden, als den unkontrollierbaren Preisanstieg hart einzudämmen. Die Konsequenz ist klar: In Europa und der Schweiz wird in naher Zukunft alles teurer. Als „Lösung“ lanciert die Politik Strompreisobergrenzen und Stützungsschecks für bedürftige Haushalte. Erst freie Party ohne Ende, dann explodierende Preise mit staatlichen Dekreten entleeren: Der freie Markt hat endgültig aufgegeben.