Der Grazer Maschinen- und Anlagenbauer AVL List hat am Montag ein neues Zentrum eröffnet, in dem Wasserstofftechnologien getestet werden: Wasserstoff- und Kraftstofftechnologien sollen eine Schlüsselrolle bei der Deckung des Energiebedarfs spielen.          
     19.09.2022 14.09       
     Ab heute, 14:09 Uhr online

Es handele sich um eine 600 Quadratmeter große Anlage, die langfristig bis zu 20 Fahrzeug-, Schiffs-, Schienen- und Flugzeugteststützpunkte beherbergen könne, aktuell seien es sechs, sagte AVL-Chef Helmut List am Montagmorgen auf einer Pressekonferenz.

„Wir müssen größer denken“

Alle Mess- und Prüfgeräte wurden von AVL selbst entwickelt und installiert. Der Wandel hin zu einer umweltfreundlichen, klimaneutralen Mobilität würde stark beschleunigt und sei allein mit Elektroantrieben nicht zu erreichen, so Helmut List: „Wir müssen etwas breiter denken, deshalb sehen wir Wasserstoff als einen zentralen Baustein für die Übergangsenergie.” Das neue Technologiezentrum in Graz sei ein hochmodernes Testfeld für Brennstoffzellen- und Wasserstoffanwendungen, erklärte Helmut List: „Diese Brennstoffzellen können in Fahrzeugen sehr einfach reinen Wasserstoff in Strom umwandeln. Dazu haben wir unser Hochtemperatur-Brennstoffzellen-Know-how genutzt, um Hochtemperatur-Elektrolysezellen weiterzuentwickeln. Damit erreichen wir einzigartige Wirkungsgrade von bis zu 85 Prozent bei der Umwandlung von Strom in Wasserstoff.“

Wasserstoff als zentrales Element für Klimaziele

Laut dem Beschluss will die EU bis 2030 jährlich zehn Millionen Tonnen Wasserstoff produzieren und weitere zehn Millionen Tonnen in die EU importieren, wie wichtig auch Finanzminister Magnus Brunner, der bei der Eröffnung des Kompetenzzentrums in Graz anwesend war, betonte Wasserstoff in der Zukunft. Man müsse um die Ecke denken, sagt Brunner. Wasserstoff sei „das zentrale Element, das wir brauchen, um unsere Klimaziele überhaupt erreichen zu können. Das können wir nur erreichen, wenn wir uns auf drei Dinge konzentrieren: Innovation, Investition und Zusammenarbeit zwischen Forschung, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Das Zentrum, das heute eröffnet wird, repräsentiert all diese drei Dinge.” Ein weiterer Ausbau des Wasserstoffzentrums bei AVL in Graz ist bereits geplant und soll in den kommenden Jahren umgesetzt werden.