“Unterm Strich muss ich sagen, das Geld muss aufgebracht werden”

Ab: 18:00 Uhr|  Lesezeit: 3 Minuten 

Bundesfinanzminister Robert Habeck in Lubmin Ein Schwerpunkt der bevorstehenden Wochenendreise der Bundeskanzlerin an den Golf wird die Sicherung der Energieversorgung sein. Scholz werde auf jeden Fall einige Verträge für verflüssigtes Erdgas (LNG) in den Vereinigten Arabischen Emiraten unterzeichnen können, sagte Habeck in Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern. Hier können Sie sich unsere WELT-Podcasts anhören Zur Anzeige der eingebetteten Inhalte ist Ihre widerrufliche Einwilligung zur Übermittlung und Verarbeitung personenbezogener Daten erforderlich, da die Drittanbieter der eingebetteten Inhalte diese Einwilligung benötigen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem Sie den Schalter auf „on“ stellen, erklären Sie sich damit einverstanden (jederzeit widerrufbar). Dies umfasst auch Ihre Zustimmung zur Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten an Drittländer, einschließlich der USA, gemäß Artikel 49 Absatz 1 Buchstabe a DSGVO. Hier finden Sie weitere Informationen dazu. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit über den Schalter und über den Datenschutz unten auf der Seite widerrufen.
Man müsse die Menschen in Deutschland unterstützen, bis andere Maßnahmen für niedrigere Energiepreise sorgen, sagt Finanzminister Habeck zu Lubmin. Indirekt liegt er im Streit mit Finanzminister Lindner (FDP), der an der Schuldenbremse festhalten will. Und dann macht Habeck Druck auf die Kanzlerin. Für Bundesfinanzminister Robert Hambeck (Grüne) geht es vor allem um ausreichende Finanzmittel zur Linderung der Energiekrise. Auf mögliche Ausnahmen von der Schuldenbremse angesprochen, sagte Habeck am Montag im vorpommerschen Lubmin gegenüber Reportern: „Unterm Strich muss ich sagen, dass das Geld eingesammelt werden muss.“ Sie müssen die Menschen in Deutschland unterstützen, bis andere Maßnahmen für mehr Versorgung und damit niedrigere Energiepreise sorgen. “Das scheint mir die logische Konsequenz zu sein, und ich sehe nicht, wie Sie dagegen vorgehen können.” Hambeck betonte, dass auch Unternehmen unterstützt werden müssten. “Die Wirtschaft, das ist dieses Land.” Wir können keinen Ersatz für jeden entgangenen Gewinn garantieren. “Das geht nicht, die Politik kann das nicht.” Lesen Sie auch Atomkraft, Indianer, BHs
Sie sagt auch nicht, dass jeder Bürger ohne Wohlstandseinbußen aus dieser Krise hervorgehen wird. Aber dass das wirtschaftliche und soziale Wesen erhalten bleiben muss, sage ich sehr gut. Das steht für mich an erster Stelle und das Geld sollte entsprechend aufgebracht werden.” Lesen Sie auch Eurojackpot-Aktion online Im Zusammenhang mit der Entlastung aus der Energiekrise hatten verschiedene Parteien auf Ausnahmen von der Schuldenbremse für Finanzierungen hingewiesen. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) will daran festhalten. Lesen Sie auch

Scholz werde auf jeden Fall Verträge unterschreiben, sagt Habeck

In Lubmin übte Hambeck indirekt auch Druck auf Bundeskanzler Olaf Solz (SPD) aus. Am Wochenende reist er in die Golfstaaten – jetzt hat Habeck angekündigt, dass Scholz in den Vereinigten Arabischen Emiraten auf jeden Fall einige Verträge für verflüssigtes Erdgas (LNG) abschließen kann. Ein Regierungssprecher war dagegen deutlich zurückhaltender und sagte lediglich, Energie sei eines der Themen bei Scholz’ Reise nach Saudi-Arabien, in die Vereinigten Arabischen Emirate und nach Katar am Samstag und Sonntag. Der Energiekonzern Uniper sagte, er setze die Gespräche mit Katar über mögliche LNG-Lieferungen fort, habe aber noch keine Einigung erzielt. In Katar wird es auch darum gehen, ob und inwieweit das Land Deutschland als LNG-Gaslieferant zur Verfügung steht, um russisches Pipelinegas zu ersetzen. Finanzminister Robert Habeck war bereits im März nach Katar gereist Quelle: dpa/Bernd von Jutrczenka Hambek verwies darauf, dass er bei seinem Besuch im arabischen Raum bereits Vorarbeiten zu möglichen LNG-Lieferungen geleistet habe. Es ist wichtig, dass in diesem und im nächsten Winter an der deutschen Küste Tankstellen gebaut werden. Die Chancen für einen Einsatz im Winter in Brunsbüttel und Wilhelmshaven stehen gut. Wenn Sie außerdem genug Sprit sparen und Glück mit dem Wetter haben, werden Sie diesen Winter wahrscheinlich gut erleben. Irgendwann ist der Speicher jedoch leer. Aktuell bewegen wir uns auf einen Speichergrad von 90 Prozent zu, obwohl wir Gas nicht mehr um jeden Preis kaufen. Nach diesem Winter müssten weitere Terminals in Betrieb genommen werden, um den nächsten Winter zu überstehen.