Die NZZ berichtete über eine Studie, die besagt, dass die schwerwiegenden Nebenwirkungen der mRNA-Impfung gegen das Coronavirus viel höher sind als angenommen. Das sei “verdrehter Scheiß”, sagt ein deutscher Wissenschaftler. 19.09.2022, 19:1319.09.2022, 19:18 Folgen „Die Komplikationsrate für neuartige Coronavirus-mRNA-Impfstoffe scheint höher gewesen zu sein, als die Hersteller berichten.“ Mit dieser brisanten Aussage beginnt ein Artikel in der Neuen Zürcher Zeitung von letzter Woche. Der Autor, ein freier Journalist, verweist auf eine aktuelle Studie amerikanischer Wissenschaftler. Er schreibt, dass Peter Doshi von der University of Maryland und seine Kollegen die kritischen Versuche mit den Impfstoffen von Pfizer/Biontech und Moderna überprüft haben. Anders als die Impfstoffhersteller kamen die Wissenschaftler bei der Auswertung der Daten zu einem völlig anderen Ergebnis. Sie hatten ausgerechnet, dass die Zahl der schwerwiegenden Nebenwirkungen der Impfung um ein Vielfaches höher sei. Ihre Analysen hatten ergeben, dass bei Geimpften im Vergleich zu Ungeimpften in der Placebo-Gruppe etwa 16 Prozent schwerere Gesundheitsschäden auftreten würden. Am häufigsten sind Entzündungen des Herzmuskels, Thrombosen und andere Blutgerinnungsstörungen. Ein ziemlich dicker Post, der auf der Panoramaseite der «NZZ» viel Platz auf mehr als einer halben Seite einnimmt. Doch am Wochenende stieß der Bericht auf Kritik und die berichtete Studie wurde mehrfach angeprangert. 1/ Eine beunruhigende neue Studie kommt zu dem Schluss, dass mRNA-Covid-Impfstoffe gefährlicher sind als bisher angenommen. Die Studie ist ein Beispiel dafür, wie Daten gestreckt werden können, bis sie (angeblich) zeigen, was gewünscht wird. Lass uns einen Blick darauf werfen. 🧵https://t.co/IkoHiOHmtv – Marko Kovic (@marko_kovic) 17. September 2022 Der Sozialwissenschaftler Marko Kovic schreibt auf Twitter, die Autoren hätten in ihrer Studie das relative Risiko für beide Impfstoffe kombiniert berechnet. Das macht keinen Sinn. „Das sind verschiedene Impfstoffe, die in separaten Studien getestet wurden. Warum diese Art der Berechnung?’ er fragt sich. Die Antwort auf diese Frage gibt er sich selbst: „Denn die Geschichte, die die Autoren erzählen wollen – dass Impfstoffe gefährlicher sind als gedacht – funktioniert nur, wenn man sie alle in einen Korb wirft.“ Doshi und sein Team verfügen über erste klinische Studiendaten zu den Impfstoffen von Moderna und Pfizer-Biontech, die einer Liste von „Nebenwirkungen von besonderem Interesse“ entsprechen. Sie hätten jedoch Diagnosen aufgenommen, die ausdrücklich nicht in dieser Liste enthalten sind. Würde man die eigentliche Liste betrachten, wäre selbst die kombinierte Berechnung für Moderna und Pfizer statistisch nicht mehr aussagekräftig. Für Kovic ein “kolossaler Witz”. Kovic ist nicht der Einzige, der die Studie und die Berichterstattung der NZZ darüber in Frage stellt. Eine prominente Rüge kommt von Leif Erik Sander. Er ist Leiter Infektiologie an der Berliner Charité und Mitglied im Corona-Expertenrat, der die Bundesregierung im Umgang mit der Pandemie berät. Der Artikel von Peter Doshi et al. über Nebenwirkungen (SAESI) von mRNA-Impfstoffen basiert auf grob manipulierten Statistiken. Die Studie ist minderwertig und die Schlussfolgerungen sind ungültig. “Heiß brennender Müll”, sagte ein Kollege. Ja. – Leif Erik Sander (@Sander_Lab) 17. September 2022 Sander schreibt auf Twitter, die Studie von Peter Doshi und seinen Kollegen beruhe auf grob manipulierten Statistiken. Es ist minderwertig und die Schlussfolgerungen sind nicht akzeptabel. „Heiß brennender Müll“, d.h. frei übersetzt „verwirbelte Scheiße“. Die Studie von Peter Doshi macht inzwischen die Runde unter Impfgegnern und selbsternannten Querdenkern. Endlich kommt die Wahrheit ans Licht. Zeit zum Aufwachen, einige Kommentare. Gleichzeitig stellt sich heraus, dass Doshi eindeutig kein unbeschriebenes Blatt ist. Es kam in der Vergangenheit wiederholt in die Nähe von impfkritischen Zyklen. Als Biontech/Pfizer und Moderna im Frühjahr 2021 die ersten Zulassungen für ihre Impfstoffe erhielten, unterstützte Doshi einen Aufruf, sie zu blockieren. Er kritisierte die Notzulassung und forderte die Hersteller auf, zunächst weitere Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit der Impfstoffe bereitzustellen. Er beschrieb den Impfstoff als „experimentell“. USA-Apotheker Professor Peter Doshi. Bildschirmfoto: srf Im Jahr 2014 löste es eine Kontroverse um den saisonalen Grippeimpfstoff aus. Sein zentrales Argument war, dass der Impfstoff möglicherweise weniger nützlich und weniger sicher sei als behauptet. Zudem wird die Grippegefahr übertrieben. Das Wirtschaftsmagazin „Forbes“ griff Doshi daraufhin heftig an und schrieb, sein „schockierender“ Bericht über die Grippeimpfung sei weder schockierend noch korrekt. Schon damals wurde Doshi laut Forbes von der Impfgegner-Bewegung für seine Forschungsergebnisse gefeiert und nahm auch an deren Veranstaltungen teil. Warum die NZZ unkritisch über eine Studie eines Forschers mit unklaren Absichten schreibt, bleibt offen. Auf Watsons Bitte sagten sie, sie wollten den Artikel und die Überprüfung der Studie nicht weiter kommentieren.
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