Nach einer Anzeige wurde im April 2019 die Wohnung einer Wiener Lehrerin durchsucht. Dabei wurden ein Handy, vier externe Festplatten und zwei Notebooks mit belastenden Fotos und Videos von mindestens 25 Schülern im Alter zwischen elf und 14 Jahren beschlagnahmt. Laut Herta Bauer, Anwältin der betroffenen ehemaligen Studentin M., wurden wenige Tage vor der Hausdurchsuchung einige Fotos gemacht. Schuldirektor Heinrich Himmer sagte in einem Standard-Bericht, dass es nur Anschläge außerhalb der Schule gegeben habe. Aufnahmen von M. zeigen ihn schlafend mit heruntergelassener Hose während einer Schulsportwoche. Auch bei einem von der inzwischen verstorbenen Lehrerin organisierten Leseabend kam es zu Übergriffen, wie ein weiterer Betroffener aussagte.
Empfehlung des Ausschusses
2022 haben die Bildungsdirektion und die Wiener Kinder- und Jugendanwaltschaft (KJA) eine Kommission eingesetzt, um Versäumnisse in dem Fall zu identifizieren und Lehren für die Zukunft zu entwickeln. Die Bildungsdirektion sagt, sie habe keine Zeugnisse erhalten. Der vorläufige Abschlussbericht zu dem Fall ist für November dieses Jahres geplant.
Die Kommission bittet Betroffene, sich mit uns in Verbindung zu setzen, denn dann kann die Kommission tätig werden. Derzeit werden Kontakte zu ehemaligen Studierenden und Lehrenden geknüpft.
Der Anwalt fordert ein Expertengremium an
Bauer beklagt, dass bisher kein Kontakt zustande gekommen sei. Sie fordert die Einrichtung eines Expertengremiums des Justizministeriums und der Stadt, wo Opfer berichten können. Sie strebt auch Entschädigungen für die Betroffenen an. Der Anwalt kritisiert, dass der Fall noch nicht aufgearbeitet sei, obwohl es sich um einen der größten Fälle von sexuellem Missbrauch in Wien in den letzten Jahren handele.